Der Bad Wildbader Baubetriebshof bekommt einen neuen Unimog. Der alte wird nach 17 Jahren ausrangiert. Das letzte Vorgängermodell hielt beinahe doppelt so lang.
Seit 2008 hat der Bad Wildbader Baubetriebshof einen Unimog, der mittlerweile rund 103 000 Kilometer im Kurzstreckenbetrieb auf dem Buckel. Deshalb soll das Fahrzeug jetzt ersetzt werden. In den 17 Jahren kam das Fahrzeug auf rund 6900 Betriebsstunden im Arbeitseinsatz.
Das Fahrzeug mit einem 150 PS starken Motor und einem Gewicht von 5,8 Tonnen werde im Sommer überwiegend für Mäharbeiten, Schachtreinigung sowie Transportarbeiten von Schüttgut und Baustoffen eingesetzt, heißt es in der Sitzungsvorlage. Im Winter wird er für den Winterdienst zum Räumen und Streuen benötigt. Da er unter anderem auf dem Sommerberg und bergseitigen Steilstrecken eingesetzt ist, sei „ein gleichwertiges Fahrzeug unabdingbar“, heißt es weiter. In den vergangenen Jahren seien die Reparaturkosten angestiegen und beliefen sich in den vergangenen acht Jahren auf insgesamt 72 550 Euro.
Alle Kriterien sind erfüllt
Für die Neuanschaffung hat sich die Verwaltung für das Nachfolgemodell des bereits vorhandenen U218 entschieden – gekauft werden soll ein Unimog U219 mit Schneepflug und Streuautomat. Das Fahrzeug erfülle die festgelegten Entscheidungskriterien wie Einsatzgebiet, Wendekreis, Leistung, Drehmoment, Bauform, gleiche Handhabung und Bedienung wie der U218 sowie Zuladung/Ladefläche, heißt es weiter. Außerdem könnten die vorhandenen Anbaugeräte dann ohne Umbaumaßnahmen auf allen Unimogs verwendet werden. Im Gegensatz etwa zu einem Traktor habe der Unimog den Vorteil einer großen Ladefläche sowie mit drei Sitzplätzen die Möglichkeit zur Personenbeförderung. Nach Rücksprache mit dem Lieferanten betrage die Lieferzeit etwa drei bis vier Monate.
Für die Neuanschaffung sind im aktuellen Haushalt 295 000 Euro eingestellt, die Kosten liegen bei rund 281 000 Euro. Das veranschlagte Budget könne somit eingehalten werden.
Beschaffung akribisch geprüft
Bürgermeister Marco Gauger sagte, dass die Beschaffung bereits bei der Haushaltsplanung „sehr akribisch geprüft“ worden sei. Zudem habe der „Vorgänger-Unimog tatsächlich ausgedient“. Werner Kriech monierte, dass das Fahrzeug ja „erst 100 000 Euro“ hätte. Und 270 000 Euro seien viel Geld. Deshalb fragte er, ob es ein Neufahrzeug sein müsse. Stadtbaumeister Volkhard Leetz erwiderte, dass das absolute Kurzstreckenkilometer seien und der Unimog hauptsächlich im Winterdienst laufe und somit „salzbelastet“ sei.
Werner Ziefle (FW) sagte, dass der Gebrauchtmarkt „am Boden“ sei und er riet deshalb dazu, das alte Fahrzeug noch etwas zu halten, auch weil neue Fahrzeuge öfter in die Wartung müssten und es keine Werkstatt mehr vor Ort gebe. Zudem koste es kaum Versicherung und Steuer. Gauger erwiderte, dass man zunächst ein Wertgutachten erstellen lasse und dann entscheide, was mit dem alten Fahrzeug geschehe. Bei zwei Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, den neuen Unimog zu kaufen.
Letztes Vorgängermodell hielt deutlich länger
Übrigens: 2018 wurde zuletzt ein Unimog angeschafft. Der ersetzte ebenfalls einen alten Unimog. Allerdings war der vorher stolze 35 Jahre in Bad Wildbad im Einsatz und hatte 200 000 Kilometer auf dem Buckel – also mehr als doppelt so viel wie der jetzt.
Vor sieben Jahren kostete das Fahrzeug noch 193 500 Euro, ebenfalls inklusive Pflug und Streuer.