In Stetten am kalten Markt soll eine Anlage für Paintball entstehen – ein taktischer Mannschaftssport, bei dem die Gegner mit Farbkugeln markiert werden. Foto: ©lassedesignen – stock.adobe.com

Mit einer Paintball-Anlage soll eine neue Sportart in der Heuberggemeinde Einzug halten. Dem Bauantrag zu dieser Anlage stimmte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu. Wenn alles gut läuft, könnte der Betrieb schon im August starten.

Stetten a.k.M. - Das gemeindliche Flurstück mit der Nummer 1582, auf dem das Spielfeld entstehen soll, umfasst 0,2 Hektar und grenzt direkt an das Gelände des Sportschützenvereins Glashütte. Erbauer und Betreiber ist die Firma GS Outdoorevents mit Gregor Stroppel aus Stetten am kalten Markt, der in der Sitzung dem Gremium die Anlage vorgestellt hat und für Fragen zur Verfügung stand.

Die nächstgelegene Anlage ist in Villingen-Schwenningen

Wie Stroppel mitteilte, ist diese Mannschaftssportart in weiten Teilen Deutschlands gang und gäbe, ist aber in den südlichen Landesteilen eher unbekannt – die nächstliegende Anlage liegt beispielsweise in Villingen-Schwenningen. Deshalb, und um Stetten um eine Attraktion reicher zu machen, will der ortsansässige Unternehmer eine solche Einrichtung in der Heuberggemeinde etablieren. Er plant, die Paintball-Anlage im Bereich des Schützenhauses im Ortsteil Glashütte als Ergänzung des dortigen Sportbetriebs umzusetzen. Gespräche mit Verantwortlichen des Schützenvereins sowie des Schäfers Andreas Rist, dessen Schafe zweimal im Jahr die Fläche abweiden, hätten frühzeitig stattgefunden und aufgezeigt, dass beide Seiten zu einer Zusammenarbeit bereit seien. Die vorhandenen Infrastruktureinrichtungen wie Parkplätze, Sanitäreinrichtungen und Strom können vom Schützenhausgelände mitbenutzt werden.

Sportart stammt aus den USA

Stroppel erläuterte die Sportart, die ursprünglich, wie so manches andere ursprünglich aus den USA stammt und zu Anfang zum Markieren von Bäumen benutzt worden ist. Daraus entstand schließlich ein taktischer Mannschaftssport, bei dem sich die Spieler mit Farbkugeln, abgeschossen aus sogenannten Markierern, kennzeichnen, wobei der Markierte in der Regel das Spielfeld verlassen muss. Stroppel erklärte, dass die Farbkugeln aus einer Gelatinehülle bestehen und ebenso wie die Farbpartikel völlig unbedenklich und biologisch abbaubar sind. Ziel des Spiels ist es, die gegnerische Flagge am Ende des Spielfelds zu erobern oder einen "Präsidenten" zu schützen.

Benötigt werden zu dem Spiel ein Markierer, ein waffenähnliches Gebilde, mit dem die Farbkugel abgeschossen werden, einen Behälter für die Paintballs, ein Druckluftbehälter und eine persönliche Schutzausrüstung. Stroppel wollte hervorgehoben wissen, dass vor Spielbeginn über ein klares Reglement aufgeklärt wird, die die Schussfolge und die Schusskraft, also die Geschwindigkeit der Farbkugel, regelt und anderes mehr, so dass ohne Gefahr gespielt werden kann.

Spielbetrieb könnte im August starten

Was die planerischen Details anbelangt, sind nach Stroppels Angaben keine Eingriffe in die Geländetopografie nötig, es gebe keine Versiegelungen, Abgrabungen oder Aufschüttungen. Es ist vorgesehen, das Spielfeld mit sechs Meter hohen Alurohren abzugrenzen, die mit sichtbaren Drahtseilen und Netzen bespannt werden. Diese Fangnetze sind nach dem Spielbetrieb mittels Zugseile wie Rollos nach oben aufrollbar. Dies ermögliche auch Kleingetier der Gegend den Bereich zu durchqueren, ohne auf Hindernisse zu stoßen oder sich zu verheddern.

Ein Umweltgutachten ist beim Umweltamt des Landratsamtes beantragt worden, beim dem hierzu sechs Begehungen des Geländes bis Juni vorgesehen sind. Wie Stroppel betonte, haben Sicherheit und Umweltverträglichkeit für ihn höchste Priorität. Wenn alles nach Plan läuft, könne mit dem Spielbetrieb möglicherweise schon im August begonnen werden.

Maximal 20 Personen bei einem Spiel

Gemeinderat Daniel Sauter (FW und Gemeindeförster) hinterfragte genauer den Sachverhalt "Vogelschutz" und Florian Dreher (CDU/ILS) war der Schutz der Anwohner vor Lärm und zusätzlichem Verkehr wichtig. Der Geräuschpegel sei minimal, beteuerte Stroppel, der Spielbetrieb erfolge nur in Zeiten ohne gleichzeitige Vereinsaktivität im Schützenhaus, zudem würden nicht mehr als maximal 20 Personen bei einem Paintball-Spiel zugelassen, so dass sich das Verkehrsaufkommen in Grenzen halten werde.