Die Kippenheimer Firma Neugart plant, eine neue Produktionshalle zu bauen. Foto: Decoux (Archiv)

Der Getriebehersteller plant für 15 Millionen Euro ein neues Werk in der Kippenheimer Keltenstraße plant.

Kippenheim - Dass ein Bauantrag so wohlwollend vom Gemeinderat abgesegnet wird, kommt selten vor: Die Pläne für den Bau einer neuen Produktionshalle der Firma Neugart lagen am Montagabend im Kippenheimer Gemeinderat auf dem Tisch. Sowohl vom Bürgermeister, als auch aus dem Gremium gab es Lob für das neue "Werk III".

Dass der Getriebehersteller ein neues Werk in der Kippenheimer Keltenstraße plant, wurde bereits Ende September 2022 bekannt (wir berichteten). 15 Millionen Euro will sich die Firma dieses kosten lassen. Entstehen soll die neue Produktionshalle auf dem derzeit ungenutzten Gelände, wo früher "Eisen Müller" beheimatet war.

Über den Bau der Halle musste der Gemeinderat nun abstimmen, da die Baugrenze des Bebauungsplans "geringfügig überschritten" wird, erläuterte Luisa Bruder vom Bauamt. Die Baugrenze sei deshalb gesetzt worden, um für Verkehrsteilnehmer eine ausreichende Sicht in die erste Stichstraße in der Keltenstraße zu gewährleisten. Doch Untersuchungen auch in Abstimmung mit der Baurechtsbehörde Lahr hätten ergeben, dass es keine Beeinträchtigungen gibt, so Bruder.

Eine der größten Einzelbaumaßnahmen im Gewerbegebiet

"Es ist sehr zu begrüßen, dass sich die Firma im Ort weiterentwickeln will", freute sich Bürgermeister Matthias Gutbrod über den Antrag. Die neue Produktionshalle sei "eine der größten Einzelbaumaßnahmen im Gewerbegebiet, was Größe und Kosten angeht". Dem Gremium stellte der Rathauschef einige Details zum Projekt vor. So soll eine Photovoltaik-Anlage mit 300 Kilowattpeak auf dem Dach installiert werden. "Das reicht rechnerisch, um den Strombedarf des ganzen Jahres abzudecken", so Gutbrod. Baustart soll "zwischen dem ersten und zweiten Quartal sein", drückte er vage aus.

"Wir freuen uns darauf, dass es neue Arbeitsplätze in der Gemeinde gibt", so der Bürgermeister weiter. Ebenso sei er froh, dass die "Industrie-Brache" des ehemaligen "Eisen Müller"-Gebäudes nun nachverdichtet wird.

"Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass so ein Familienunternehmen im Ort expandiert", sagte Carola Richter (CDU). "Es ist eine tolle Geschichte", urteilte sie. Die Firma Neugart bringe Gewerbesteuereinnahmen, Arbeitsplätze und sei ein "Aushängeschild für die Gemeinde".