An der Dom-Clemente-Schule Schonach nutzen aktuell nur wenige Schüler das Ganztagsangebot. (Archivfoto) Foto: Schule

Schonach wollte die Betreuungszeiten an der Ganztagsschule erweitern, um den Rechtsanspruch zu erfüllen. Doch so einfach geht das nicht. Jetzt gibt es einen neuen Plan.

Eigentlich hatte der Gemeinderat in der Sitzung vom 24. Juni beschlossen, die Betreuung an der Ganztagsschule zu erweitern. Die Ausweitung der Betreuungszeiten an der Dom-Clemente Schule sollten für die Klassen eins bis vier bis zum Schuljahr 2029/2030 vollständig umgesetzt sein. Die Betreuung sollte von aktuell vier Tagen à sieben Stunden auf fünf Tage à acht Stunden ausgeweitet werden. Aber so einfach geht es nicht.

 

Das Regierungspräsidium verwies bei der Antragsstellung darauf, dass Ganztagsschulen in der angebotenen Form auch besucht werden müssen – heißt, die Kinder müssten das Angebot tatsächlich fünf Tage jeweils acht Stunden nutzen.

Da die Anmeldungen schon bei den aktuellen vier Tagen mit 17 Prozent oder 27 von 162 Schülern ohnehin gering ausfallen, befürchtet die Verwaltung, dass es in Zukunft noch weniger sein könnten.

25 Kinder aber müssten das Angebot mindestens nutzen, damit man die zusätzlichen Lehrerstunden bekäme. In Konsequenz müsste die Gemeinde die finanziellen Aufwendungen komplett selber tragen, da eine Kostenbeteiligung der Eltern bei Ganztagsschulen nicht zulässig ist.

Angebot für tatsächlichen Bedarf

Seitens der Verwaltung hat man sich nun von der angedachten Lösung abgewandt und will die Ganztagsbetreuung streichen, dafür soll es eine kommunale Ganztagsbetreuung mit flexiblen Buchungsmöglichkeiten geben, diese würde vom Land gefördert und es könnte ein Entgelt für Eltern erhoben werden. Vor allem aber könnte man die Betreuung anhand des tatsächlichen Bedarfs planen.

Die Verwaltung schlug dem Gremium vor, eine verlässliche Grundschule von 7.30 bis 8.30 Uhr und von 12 bis 14 Uhr anzubieten, ergänzend dazu eine flexible Nachmittagsbetreuung von 14 bis 15.30 Uhr. Der Rechtsanspruch wäre somit erfüllt. Die Betreuung für die Eltern flexibel buchbar.

So wird kalkuliert

Laut Kalkulation würde das nach Abzug der Zuschüsse rund 32 000 Euro Kosten für die Gemeinde verursachen, welche dann auf einen Elternbeitrag umgelegt werden könnte. Die Betreuung von 7.30 bis 8.30 Uhr soll kostenfrei sein, die von 12 bis 14 Uhr soll 29 Euro kosten, hier käme das Mittagessen mit aktuell 4,10 Euro je Essen dazu. Die flexible Betreuung soll dann 21 Euro kosten. Dies alles wären pauschale Beträge, egal an wie vielen Tagen das Angebot genutzt wird.

Geschwister-Rabatt vorgesehen

Außerdem soll es einen Geschwister-Rabatt geben: Das zweite Kind soll 33 Prozent weniger bezahlen, das dritte Kind 66 Prozent. Ab 1. Januar 2027 käme zu den Beträgen dann noch Umsatzsteuer dazu.

Zur Betreuung plant die Verwaltung zwei Personen ein. Eine Höchstgrenze der betreuten Kinder gibt es nicht, die Verwaltung schlug aber vor, einen Grundschulteiler von 28 Kindern festzuschreiben. Man könnte auf die bisher genutzten Strukturen zurückgreifen, müsste beim Personal allerdings aufstocken.

Ferienbetreuung bleibt

Der Rechtsanspruch bezüglich der Ferienbetreuung hat sich nicht geändert, allerdings empfahl die Verwaltung, für die Betreuung zwischen 14 und 15.30 Uhr einen Zuschlag von 15 Euro zu erheben. Bei einer Gegenstimme nahm der Gemeinderat den Vorschlag an.