Die dringend notwendige Sanierung der Schonacher Sporthalle präferieren die Verwaltung und der Gemeinderat. Foto: Christel Börsig-Kienzler

Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend im Schonacher Rathaus traf sich das Gremium zur Besichtigung der Sporthalle und des Haus des Gastes.

So viel vorneweg: Die Liste war bei beiden Gebäuden lang.

Das 1974 eingeweihte Haus des Gastes zeigt mittlerweile etliche Mängel, seit dem Bau vor fast 50 Jahren wurden nur wenige größere Umbau-, Sanierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt. So wurde 1989/90 auf der Ebene der Tourist-Info ein Konferenzraum angebaut, 2017/2018 wurde im Untergeschoss die alte Heimatstube abgebrochen und stattdessen das Bistro eingebaut. 2008 wurde ein neuer Gras-Brennwert-Kessel sowie ein gebrauchter Gas-Öl-Kombi-Kessel installiert. Und schließlich wurden mehrere Fenster ausgetauscht und immer wieder mal Wand- und Bodenoberflächen renoviert. Energetisch und technisch steht das Gebäude also mehr oder minder auf dem Stand der 1970er Jahre.

Glühbirnen mit 300 Watt in Betrieb

Die Mängel fangen bei der Beleuchtung mit 200- und 300 Watt-Glühbirnen oder Zwölf-Volt- Halogentechnik an, gehen mit überalterter Elektroverteilung, defektem Blitzschutz, Lüftungsanlagen ohne Wärmerückgewinnung, asbesthaltigen Brandschutzklappen und dem seit 20 Jahren nicht mehr aufbereiteten Parkettboden im Saal weiter und führen zum undichten Flachdach über dem WC und dem Foyer. Die Heizungssteuerung stammt noch aus dem Ursprungsjahr, weitere Mängel sind alte Fenster und undichte Windfänge und Außentüren, defekte Abwasserleitungen, eine Dachdeckung mit asbesthaltigem Schiefer und vieles mehr.

Die Mängelliste beim Haus des Gastes ist ebenfalls lang. Zum Beispiel ist das Flachdach über dem WC und dem Foyer undicht. Foto: Christel Börsig-Kienzler

Ähnlich sieht es bei der 1979 fertiggestellten Sporthalle bei der Dom-Clemente-Schule aus. Auch hier dieselbe Vorgeschichte: Seit dem Bau wurden einige kleinere Sanierungsarbeiten vorgenommen, etwa die Erneuerung des Hallenbodens, der Einbau neuer Lichtkuppeln oder die Sanierung der Duschen im Jahr 2016.

Ansonsten ist das Gebäude mehr oder minder auf dem Stand des Baujahrs, entsprechend lang die Mängelliste: Die Hallenbeleuchtung nutzt Leuchtstoffröhren, die Lichtbänder im Dachbereich sind undicht, es gibt zahlreiche Kältebrücken, das Dach ist teilweise undicht, die Oberflächen in allen Gebäudeteilen sind sehr alt, die Fußbodenheizung im Hallenbereich funktioniert teilweise nicht mehr, die sanitären Einrichtungen sind überaltert, der Kraftraum ist in einem desolaten Zustand.

Sanierungsbedarf auch an der Sporthalle

Die Gemeindeverwaltung würde, so Bürgermeister Jörg Frey, die Sanierung der Sporthalle präferieren, einfach, weil diese nahezu tagtäglich genutzt wird und für Schule und Vereine unerlässlich sei. Man habe auch schon mit dem Regierungspräsidium gesprochen, vorsichtigen Schätzungen zufolge dürften Fördermittel aus verschiedenen Töpfen rund 50 Prozent der entstehenden Kosten decken.„Wir müssen hier schon mit 2,5 bis drei Millionen Euro rechnen“, mahnte Frey an, ergänzte aber, dass das die Halle auch wert sein sollte. Vorerst sei man noch mit der Sanierung des alten Schulhauses beschäftigt, doch danach, so Frey, sollte man sich dann an die Sporthalle machen.

Der Gemeinderat sah das ähnlich und beauftragte die Verwaltung weitere Schritte einzuleiten.