Ihren allerersten Tourismusbericht gab Stephanie Burgbacher, Nachfolgerin von Sarah Hug im Gemeinde- und Standortmarketing bei der Gemeinderatssitzung in Schönwald ab.
Bevor sie selbst loslegte, kam aber Patrick Schreib zu Wort – er ist der neue Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG), zu dem auch Schönwald angehört.
Schreib, der gemeinsam mit der Regional-Leiterin Lena Fenner und Hans-Peter Weis von der Schönwälder Tourist-Info gekommen war, zeigte auf, dass die HTG kein Selbstzweck sei, sondern der Zusammenschluss mehrerer touristisch geprägter Orte und Städte, die gemeinsam in Sachen touristischer Vermarktung mehr erreichen wollen.
Durchwachsene Tourismus-Bilanz
Im Blick auf die touristischen Zahlen merkte Schreib an, dass es zwar immer schön sei, wenn sich nach einem Tief, wie es die Corona-Jahre darstellten, wieder aufwärts gehe – dennoch müsse man bedenken, allein „Übernachtungsgäste sind kein Tourismus.“
Dann stellte sich „die Neue“ kurz vor. Stephanie Burgbacher ist 29 Jahre jung, hat in Ravensburg Betriebswirtschaftlehre Tourismus mit dem Schwerpunkt Destinations- und Kurortemanagement studiert. Nach dem Abitur 2013 habe sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Gemeindezentrum in Konstanz gemacht, anschließend war sie in Chile, wo sie ein Praktikum in einem Hotel machte. Von 2015 bis 2018 habe sie eine Ausbildung in einem Reisebüro als Kauffrau für Privat- und Geschäftsreisen gemacht, an das sie von 2018 bis 2021 ein Duales Studium in Ravensburg anschloss. Nach dem Studium habe sie zunächst als Produktmanagerin bei einem Busreiseveranstalter gearbeitet. Seit dem 3.April nun ist sie im Gemeinde- und Standortmarketing bei der Gemeinde Schönwald tätig.
Auf den ersten Blick sieht die Statistik gut aus – verglichen mit den beiden Coronajahren 2020 und 2021. Kritisch wird die Sache erst, wenn man das Jahr 2019 unter die Lupe nimmt: Hier ist der Rückgang deutlich sichtbar – was allerdings bereits in den Vorjahren spürbar war.
2022 stiegen die Übernachtungen gegenüber 2021 um fast 30 Prozent an auf nun wieder 83 163 (mit Zweitwohnungen 137 513), allerdings waren es 8,75 Prozent weniger als 2019 – bei 22026 Ankünften, das waren mehr als 17 Prozent weniger als 2019. Was aber wiederum bedeutet, dass die durchschnittliche Verweildauer von 3,4 (2019) auf 3,78 Tage im Berichtsjahr angestiegen sind – was aber weniger ist als in den Corona-Jahren. Die Bettenzahl ist aufgrund der Schließung eines Hotels und einer Gruppenhauses auf nunmehr 1278 gesunken.
Gros der Gäste kommt aus Baden-Württemberg
Das Gros der Gäste kommt aus Baden-Württemberg (35,65 Prozent), aus dem Ausland kommt die größte Besuchergruppe aus den Niederlanden. Allerdings sei der Schwarzwald in der Mehrzahl Zweit- oder gar Dritt-Feriendestination.
Erfreulich sei die Resonanz auf das Naturfreibad, das 2022 von mehr als 5400 Badegästen besucht wurde. „Es waren sicherlich deutlich mehr, weil Dauerkarten-Besucher nur einmal gezählt wurden“, konnte dazu Bürgermeister Christian Wörpel ergänzen. Wie es weitergeht mit dem Hallenbad, steht in den Sternen – hier macht der Reparaturstau Probleme. Der Gemeinderat nahm die Zahlen zur Kenntnis und hofft auf Besserung in den Folgejahren.