Bei der Sanierung des ehemaligen Haus des Gastes in Schenkenzell kommt es zu Mehrkosten. Kommunikationsprobleme und Fehler in der Ausschreibung waren ursächlich.
Schenkenzell Bislang hat der Gemeinderat für den Einbau eines Aufzugs, Austausch der Heizung und die Sanierung der Fassade verschiedene Aufträge vergeben, die teilweise schon ausgeführt sind.
Inzwischen sind die Erweiterung und der Umbau der Zahnarztpraxis sowie der Pekip- und Hebammenräume abgeschlossen. In Letztere wird noch eine Teeküche eingebaut, wie Bürgermeister Bernd Heinzelmann in der Sitzung des Gemeinderats berichtete. Fertig seien auch sämtliche Elektroinstallationen und der Aufzugsschacht einschließlich der erforderlichen Rampe.
Nach dem Aufzugmontagetermin Anfang November könne ein neuer Bodenbelag im Bereich der Podeste verlegt werden.
Fehler in der Ausschreibung
Bei der beschränkten Ausschreibung der Malerarbeiten seien Fehler gemacht worden, in dem die allgemeinen technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen nicht berücksichtigt worden seien, räumte der Bürgermeister ein. Die VOB schreibe vor, dass Überholungsbeschichtungen innen einschichtig, aber mit mehreren Anstrichen, und außen zweischichtig ausgeführt werden müssen. Zudem sei die Tiefengrundierung nicht im Leistungsverzeichnis enthalten.
Nicht alles erfasst
Eine solche Ausführung empfehle der beauftragte Malerfachbetrieb Peter Lachenmaier, um ein gleichmäßiges Farbergebnis zu gewährleisten. Des Weiteren seien knapp 80 Quadratmeter Fassadenfläche am neuen Aufzugsschacht sowie Verkleidung und Verputz des neuen Eisenträgersturzes in der Ausschreibung nicht erfasst worden.
Nachtrag notwendig
„Die fehlenden Positionen führen zu Mehrkosten von 15 900 Euro, die als Nachtragsangebot vergeben werden müssen“, bedauerte Heinzelmann. Hinzu kommt die Vergabe von Malerarbeiten im Treppenhaus von 4135 Euro für Verschmutzungen, die durch die Baumaßnahme entstanden waren.
Hohe Temperaturen
Nachdem bei der laufenden Sanierung der Zweitälerpraxis drei Sonnenschutzanlagen installiert wurden, sind seitens des Mitarbeiter ein Sonnenschutz auch für ein Untersuchungszimmer und zwei Sprechstundenräume angemeldet worden. Begründet würde dies mit hohen Temperaturen im Sommer, die den Patienten sowie dem Personal nicht zugemutet werden könne, übermittelte der Bürgermeister und bezifferte die Kosten auf 6800 Euro.
Lehre für die Zukunft
Rat Michael Rempp urteilte, es sei ärgerlich, dass es durch Fehler in der Ausschreibung zu diesen Mehrkosten komme. Das müsse eine Lehre für die Zukunft sein. Er wollte wissen, ob es hinsichtlich der Sonnenschutzanlagen keine Besprechungsprotokolle gebe. Dies verneinte der Bürgermeister.
Werner Kaufmann betonte, Ansprechpartner für die Verwaltung könne nicht das Praxispersonal sein. Aber nun müsse man eben in den sauren Apfel beißen in der Hoffnung, dass es nicht zu weiteren Mehrkosten kommt.
Bau fertigstellen
Das sah Felix Hauer ebenso: „Auch wenn es weh tut, sollten wir die Baustelle fertig machen, um die Maßnahme abzuschließen“.
„Wir“, folgerte Heinzelmann, „können es uns eigentlich nicht leisten, den Sonnenschutz abzulehnen. Ich möchte jetzt keinen Schuldigen bei der Ausschreibung suchen, das nehme ich auf meine Kappe“, warb der Bürgermeister um Zustimmung.
Breite Zustimmung
Während die Vergabe beim Nachtragsangebot der Malerarbeiten und dieselben im Treppenhaus einstimmig erfolgte, gab es bei den Sonnenschutzanlagen mit der Gegenstimme von Rempp einen mehrheitlichen Beschluss.
Die Zahlen
Aufgrund von Nachträgen
summieren sich die bisherigen Gesamtkosten beim Umbau des Haus des Gastes in Schenkenzell auf 334 000 Euro, im aktuellen Haushaltsplan der Gemeinde sind 284 000 Euro veranschlagt.
Die Fördermittel
erhöhen sich aber ebenfalls und steigen prozentual auf 129 000 Euro, so dass der Eigenanteil der Gemeinde rund 205 000 Euro betragen wird.