Trotz Ablehnung durch den Gemeinderat darf im Rote Haldeweg voraussichtlich gebaut werden. Foto: dpa/Marcus Brandt

Die Rosenfelder Bürgervertreter nehmen die Bedenken von Anwohnern gegen den geplanten „Koloss“ ernst und verweigern das gemeindliche Einvernehmen.

Die jüngste Sitzung des Rosenfelder Gemeinderats war eine Premiere für den neuen Stadtbaumeister Klaus Hoberg: Erstmals trug er die Bausachen vor, über die das Gremium zu beraten und abzustimmen hatte.

 

Darunter war auch gleich ein Baugesuch, das die gewählten Bürgervertreter nicht einfach abnicken wollten: Im Rote Haldeweg soll ein großes Mehrfamilienhaus mit 13 Wohnungen, zehn Garagenstellplätzen und drei weiteren Parkplätzen sowie einem Spielplatz entstehen.

Anwohner, merkten mehrere Gemeinderäte an, hätten Bedenken wegen dieses „Kolosses“ an einer exponierten Stelle geäußert: „13 Wohnheiten sind maßlos und das Gebäude gibt sich keine Mühe, sich ins Stadtbild einzufügen“, bewertete etwa Heike Pieper.

Es gibt auch Zustimmung für zusätzliche Wohnungen

Andererseits gab es auch Zustimmung dafür, dass zusätzliche Wohnungen in der Stadt geschaffen werden sollen. Horst Lehmann sagte etwa, er verstehe die Bedenken. Aber es sei ja gewollt, dass man innerörtlich verdichte und in die Höhe baue.

„Ich muss nicht bewerten, ob mir das Haus gefällt“, nahm er Stellung zur Kritik anderer Gemeinderatsmitglieder an der Architektur des Neubaus. Relevant sei nur, dass der Bauherr die baurechtlichen Vorschriften einhalte.

Fünf Ja, sechs Nein, drei Enthaltungen

Bei der Abstimmung erhielt das Vorhaben fünf, Ja-, aber sechs Nein-Stimmen und drei Enthaltungen. Damit verweigerte der Gemeinderat seine Zustimmung, also das gemeindliche Einvernehmen.

Verhindern wird dieses Votum das Projekt allerdings kaum: Solange die Baurechtsbehörde im Landratsamt das Gesuch als korrekt bewertet, darf das Wohnhaus wie geplant gebaut werden.