Tempo 30 durchgehend bis zum Oberwolfacher Ortsschild? Dieser Wunsch von Wolfacher Seite kommt im Gemeinderat Oberwolfach nicht besonders gut an. Foto: Lupfer

Tempo 30 statt Tempo 50 bis Oberwolfach hatte Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert in Aussicht gestellt.

„Man ist da nicht durch die Bank froh drum – es hat immer zwei Seiten“, hatte Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert wie berichtet Anfang Mai bilanziert, als er als Ergebnis der jüngsten Verkehrsschau vermeldete, dass der Lückenschluss in Sachen Tempo 30 zwischen Wolfach und Oberwolfach in greifbare Nähe gerückt sei.

 

Thema soll auf die Tagesordnung des gemeinsamen Ausschusses

Zurecht, denn: Am Oberwolfacher Ratstisch wurde diese Aussicht äußerst kritisch kommentiert. Manfred Harter stieß das Thema bei den Anfragen aus dem Gemeinderat an, als er wissen wollte, ob Tempo 30 dann tatsächlich bis zum Oberwolfacher Ortsschild gelten sollte.

„Wir haben noch keine Detailinformationen“, entgegnete Bürgermeister Matthias Bauernfeind. Auch er kenne das Thema nur aus der Zeitung, sagte Bauernfeind: „Wir haben noch keine Informationen. Wir gehen davon aus, dass wir noch was kriegen.“

„Es gehört zu einem guten Stil der Zusammenarbeit, dass man auch die andere Seite der Gemeinde befragt“, kommentierte Martin Dieterle. Martin Welle sah das Tempolimit als Thema für den gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft: „Wenn’s drum geht, dass man eine gemeinsame Verkehrsführung, die beide Kommunen betrifft, nicht mal vorbesprechen kann – wozu sitzen wir dann überhaupt noch zusammen? Das ist eine Schnittmenge, die beide betrifft.“

Welle wollte das Thema möglichst schon in der nächsten Ausschuss-Sitzung auf der Tagesordnung sehen:

„Für uns ist das nicht tragbar, dass man das Ding verlängert“, sagte er mit Blick auf den bestehenden Tempo-30-Bereich zwischen Stadtbrücke und ehemaligen Vermessungsamt. „Die Grenze geht in der Straße durch.“ Auch Oberwolfacher Gemarkung sei damit betroffen. Welle stellte die überschlagene Zahl der Straßenanwohner der Zahl der Wolftäler gegenüber, die täglich die Straße passieren müssten. „Da muss man die Wertigkeit abschätzen: Wem ist jetzt mehr gedient? Das ist für mich da unten nicht gegeben.“

„Das ist auch mein Thema“, schloss sich Roland Haas der Diskussion an. Man werde bereits von Bürgern angesprochen. „Da fallen schon extreme Aussagen“, resümierte er. „Ich find’s richtig, dass man das im gemeinsamen Ausschuss noch mal bespricht – und auch tätig wird von Oberwolfacher Seite her.“

„Es ging ja in erster Linie um Lärmreduzierung in dem ganzen Thema“, sagte Udo Schacher. Er wolle anregen, dass man die Erfahrungen, die man in Vorderlehengericht gemacht habe, vor einer Entscheidung berücksichtige. Durch das Tempolimit „verlagert sich das Problem zum nächsten“. Bevor man jemanden mit einer Erweiterung des Tempolimits maßregle, solle man erst einmal über weitere Probleme im gemeinsamen Ausschuss diskutieren.

„Es gab da nie ein Problem. Es wird jetzt künstlich ein Problem geschaffen“, sagte Christian Sum zum Tempolimit. „Das kann man so nicht sagen“, betonte Bürgermeister Bauernfeind.

So geht’s weiter

Am Tag nach der Sitzung schloss sich Bauernfeind mit dem Wolfacher Amtskollegen kurz, wie er telefonisch informierte. Wie Anfang Mai bereits berichtet, ist die Entscheidung für die Erweiterung des Tempolimits noch nicht final gefallen – auch wenn eine anstehende Änderung der Straßenverkehrsordnung nun die grundsätzliche Möglichkeit schaffe. Es soll Gespräche zwischen Wolfach und Oberwolfach geben. Allerdings wohl nicht unmittelbar im Juni.