Wie warm soll das Wasser im Lehrschwimmbecken sein? Foto: Fuchs

Sparen, sparen, sparen hieß die Devise im vergangenen Herbst. Die Energiekrise zwang die Stadt zu einigen Maßnahmen, um den Verbrauch zu senken. Werden diese nun wieder gelockert?

Per Verordnung hat der Bund den Kommunen Energiesparmaßnahmen auferlegt. Doch einige Maßnahmen sind freiwillig. In Oberndorf wurde beispielsweise die Temperatur des Lehrschwimmbeckens von 32 auf 28 Grad abgesenkt. Nachts wird zudem die Straßenbeleuchtung von 24 bis 5.30 Uhr abgeschaltet anstatt von 0.30 bis 4.30 Uhr. Diese freiwilligen Maßnahmen wurden nun in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats beraten.

 

Verordnung wird verlängert

Die entsprechende Bundesverordnung wurde nun kürzlich bis zum 15. April verlängert. Die Beratungsvorlage sah vor, auch die genannten freiwilligen Maßnahmen bis zu diesem Tag zu verlängern. Doch das Gremium war da anderer Meinung.

Dieter Rinker (FWV) sprach sich im Namen seiner Fraktion dafür aus, die Abschaltung der Straßenbeleuchtung zu verkürzen. Die Lampen sollen künftig nur von 24 bis 4.30 Uhr aus bleiben, also eine Stunde früher wieder angehen. Für Bürger, die am frühen Morgen zur Arbeit müssen, stelle die stockfinstere Nacht eine Gefahr dar. Nachts können die Lichter hingegen weiterhin um Mitternacht abgeschaltet werden: „Da geht es um Vergnüglichkeit und nicht um Arbeit“, so Rinker. Auch beim Lehrschwimmbecken soll die Temperatur wieder auf 32 Grad erhöht werden. Das kühlere Wasser, so die Rückmeldung aus den Schulen, sei gesundheitlich nicht ganz unbedenklich, sagte Rinker.

Die Mehrheit der CDU Fraktion war da anderer Ansicht, wie Fraktionssprecher Wolfgang Hauser erklärte. Die Straßenbeleuchtung solle weiterhin bis 5.30 Uhr aus bleiben. Bei den Temperaturen im Lehrschwimmbecken schlug er einen Kompromiss vor. Das Wasser soll auf 30 Grad erwärmt und beim Babyschwimmen, falls nötig, auf 32 Grad erhöht werden.

Knappe Entscheidung

Sven Pfanzelt (Linke) stimmte im Hinblick auf die nächtliche Straßenbeleuchtung hingegen dem Vorschlag der Freien Wähler zu. Auch er sieht eine erhöhte Gefahr für Menschen, die früh zur Arbeit müssen. Gerade für Zusteller des Schwarzwälder Boten, die bei der Dunkelheit zu Fuß unterwegs sind, bestehe Sturz- und Unfallgefahr fügte Sabine Jaud (FWV) hinzu.

Die Entscheidung bei der Straßenbeleuchtung fiel denkbar knapp aus. Elf Räte stimmten dafür, den Antrag der Freien Wähler anzunehmen, zehn stimmten dagegen. Bei der Abstimmung zum Lehrschwimmbecken fiel die Entscheidung deutlicher aus: Hier stimmen 17 Räte dafür, die Temperatur wieder auf 32 Grad anzuheben.