Da Ende dieses Jahres der Übergangskindergarten schließen soll, sind viele Eltern auf die Betreuung durch die neue WABE-Kita angewiesen, die derzeit auf dem Lindenhof entsteht. Doch das Gebäude wird jetzt wohl später fertig, als gedacht. Was nun?
Das Bauvorhaben der WABE-Kita, die derzeit auf dem Lindenhof entsteht, läuft nicht nach Plan. „Der Zeitplan ist ins Stocken geraten“, verkündete Bürgermeister Hermann Acker im Rahmen der Oberndorfer Gemeinderatssitzung. Das Thema wurde auf Anfrage von Ruth Hunds (SPD) im Ausschuss für Technik und Umwelt nun auf die Tagesordnung genommen.
Zugeschaltet per Videokonferenz waren Florian Fluck, der als Geschäftsführer von Fluck Holzbau für die Bauausführung zuständig ist, Marcel Graff, Geschäftsführender Vorstand der WABE, und Joachim Naumann, externe Projektberatung bei WABE.
Acht Wochen Wartezeit
Fluck nannte mehrere Gründe für die Verzögerung. Zum einen habe sich der Baugrund als nicht tragfähig genug herausgestellt. Zur Lösung des Problems habe unter anderem die Statik angepasst werden müssen. Zudem habe die Verschweißung der Schmutzwasserrohre, was wegen des Grundwassers Auflage der Baugenehmigung ist, Kapazitäten gefordert. Weiter erklärte der Bauunternehmer, die Baufreigabe für die Bodenplatte sei erst am 3. Mai eingegangen, doch sei diese bereits seit 22. Mai fertig betoniert.
Der Großteil der Verzögerung habe sich aus der Antragsstellung für das Qualitätssiegel für nachhaltige Gebäude, kurz QNG, ergeben. Dazu wurden Fördermittel von der KfW-Bank beantragt. Acht Wochen lang habe die Bestätigung des Antrags auf sich warten lassen. „Vorher konnten wir nicht loslegen“, erläuterte Fluck, denn der Bau müsse von einem Fachingenieur begleitet werden, der die Einhaltung der Vorgaben für das Qualitätssiegel überprüft.
Erdgeschoss wird nicht bis September fertig
So stünde des Bauprojekt nun in einem Gesamtverzug von 15 Wochen, verkündete der Bauunternehmer. Das Bauunternehmen sei bestrebt, die Verzögerungen zu kompensieren. „Wir sind zügig hinterher, dass es läuft. Schneller geht es nicht“, versicherte Fluck.
Derzeit laufe die Herstellung der Holzfertigteile, informierte Fluck. Die Produktion der Außenwände sei im Gange, Fenster würden gleich eingebaut. Deckenelemente gingen diese Woche noch in Produktion. Ab 3. Juli soll die Aufrichtung mit Gerüstarbeiten und Sicherheitseinrichtungen stattfinden. Ab 13. Juli sei angedacht, mit dem Bau des Erdgeschosses loszulegen. Dieses soll erst bis Ende des Jahres komplett fertiggestellt sein – nicht bis September, wie ursprünglich angedacht.
Übergangskonzepte werden erarbeitet
Bürgermeister Acker zeigte sich in Hinblick auf die Schließung des Übergangskindergartens zum Ende dieses Jahres besorgt und stellte die Frage nach Lösungen für die Interimszeit. Marcel Graff versicherte, die WABE werde dafür Konzepte erarbeiten und diese in der nächsten Gemeinderatssitzung vorstellen. Graff antworte auf Nachfrage von Gemeinderat Dieter Rinker (FWV), dass die Finanzierung weiterhin gesichert sei.
Ruth Hunds (SPD) hakte nach, ob der Oberndorfer Gemeinderat auch ohne den Antrag der SPD-Fraktion über die Verzögerung informiert worden wäre. Marcel Graff erklärte, das Ausmaß der Zeitverzögerung habe erst festgestellt werden müssen. Auf Nachfrage, ob die Kita auch das benötigte Personal gewährleisten kann, sagte Graff, die Akquise sei im Gange.
Acker betonte „Wir sind über den Sachverhalt genauso unglücklich, wie Sie auch alle.“ Er hoffe nun auf einen guten Bauverlauf bis zur nächsten Gemeinderatssitzung.