Ein Bauabschnitt ist abgerechnet, ein weiterer steht noch aus: Bauleiter Andreas Musen hat den Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung über die Sanierung der Ortsdurchfahrt informiert. Zur Kritik hingegen stand ein ganz anderer Aspekt des Bauvorhabens.
Über die Sanierung der Ortsdurchfahrt Nusplingen hat Bauleiter Andreas Musen vom Büro Kovacic die Nusplinger Gemeinderäte informiert.
Bei der Abrechnung des ersten Bauabschnitts lag der Fokus vor allem auf den Entsorgungskosten belasteter Böden. Die Bruttobaukosten liegen laut Schlussrechnung bei insgesamt rund 1,4 Millionen Euro. Laut Auftrag war mit etwa 1,6 Millionen Euro zu rechnen gewesen – damit liegen Minderausgaben von rund 229 000 Euro vor.
Die Abrechnung des zweiten Abschnitts wird im März 2025 erwartet
Zudem hätten etwa 334 000 Euro auf die Entsorgung von belastetem Bodenmaterial entfallen sollen. Letztlich sind es 284 500 Euro gewesen – was Minderausgaben von rund 50 000 Euro entspricht.
Für den zweiten Bauabschnitt liegt noch keine geprüfte Schlussrechnung vor, obwohl die Bauarbeiten ebenfalls bereits abgeschlossen sind. Mit dieser könne frühestens ab März 2025 gerechnet werden, hieß es in der Sitzung.
Für die Haushaltsplanung werde jedoch ein verlässlicher Planansatz benötigt. Sollten sich also größere Einsparungen verlässlich abzeichnen, sollten diese angesichts der angespannten Haushaltssituation möglichst bereits berücksichtigt werden.
Die Brutto-Baukosten fallen niedriger aus
Insgesamt werden die Brutto-Baukosten um 400 000 Euro niedriger ausfallen, so der Bauleiter. Laut Auftrag war man von Kosten in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro ausgegangen – knapp 728 000 Euro entfallen dabei auf die Entsorgung von belastetem Bodenmaterial. Letztlich dürfe hier mit Minderausgaben von rund 207 000 Euro gerechnet werden, so Musen.
Minderausgaben ergeben sich vor allem auch durch den Wegfall der Maßnahmen im Bereich Rauzenbach. Etwa 95 000 Euro verschieben sich hier in das Projekt „Erschließung Samtfabrikareal“, das vom Ingenieurbüro Hermle begleitet wird.
Durch die geringer ausfallenden Kosten wird sich entsprechend auch das Honorar des Ingenieurbüros im Vergleich zur Planung verringern, da es sich nach den tatsächlichen Baukosten bemisst.
Kämmerer Thomas Kech wies darauf hin, dass die Kosteneinsparungen nicht voll über die Schlussrechnung erzielt werde. Vielmehr habe man einen Großteil der Einsparungen bereits über die entsprechend niedrigeren Teilzahlungen der Maßnahme realisiert.
Die Sanierung der Nusplinger Ortsdurchfahrt verlief nach Vorschrift, zeigte eine Kontrollprüfung
Neben dem Kostenstand widmet sich Andreas Musen besonders den Ergebnissen einer zusätzlichen Kontrollprüfung. Diese sei notwendig geworden, da Proben gezeigt hätten, dass die Asphaltdeckschicht im zweiten Bauabschnitt nicht den nötigen Verdichtungsgrad aufgewiesen hatte. Zudem war der Grenzwert des Hohlraumgehalts leicht überschritten worden.
Die Kontrollprüfung hatte Ende Juli das Labor Makadam-Schwaben durchgeführt. Das Ergebnis: Alles ist vorschriftenkonform und gemäß der vertraglichen Vereinbarungen ausgeführt worden.
Mängel seien nach der Sanierung also nicht zu finden. Außerdem seien augenscheinlich an der Oberflächenstruktur der Asphaltdeckschicht keine Unregelmäßigkeiten festzustellen.
Kritik: Seit einigen Wochen liege der Aushub dem Wetter offen
Gemeinderat Andreas Kleiner erkundigte sich unter anderem nach der Absicherung des angefallenen Aushubs. Beprobter, aber wohl noch nicht entsprechend ausgewerteter Aushub sei über Monate mittels Abdeckplanen vor Wettereinflüssen abgesichert worden.
Seit mehreren Wochen seien die Haufwerke aber nicht mehr mit einer Plane überspannt. Andreas Musen gestand ein, dass dies seitens der Baufirma so nicht zulässig gewesen sei.