Der denkmalgeschützte Munistall in Maulburg soll als „Kulturscheune“ nutzbar gemacht werden (Archivfoto). Foto: Harald Pflüger

Zum zweiten Mal trafen sich Gemeinderat und Verwaltung der Gemeinde Maulburg zu einer zweitägigen Klausurtagung im Landhotel Mühle in Gersbach.

Dabei stand sowohl die strategische Entwicklung der Gemeinde im Mittelpunkt als auch die Haushaltskonsolidierung.

 

Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Räten

Ein Schwerpunkt war die Zusammenarbeit zwischen Gemeinderat und Verwaltung. Hier wurden Stärken und Verbesserungspotenziale herausgearbeitet, um die Entscheidungsprozesse künftig noch effizienter und transparenter zu gestalten. Hauptamtsleiterin Daniela Oswald stellte die Personalstruktur der Gemeinde vor und erläuterte die effiziente und strategische Personalplanung.

Haushaltskonsolidierung stand im Fokus

Rechnungsamtsleiter Ingo Röslen forderte die Mitglieder auf, eine erste Stimmungsbildung zur Haushaltskonsolidierung abzugeben. Dabei wurde deutlich, dass sich Gemeinderat und Verwaltung einig sind: Die Gemeinde soll weiterhin zukunftsorientiert entwickelt werden, allerdings mit klaren Prioritäten und gegebenenfalls verschobenen Projekten. Als zentrale Anliegen wurden unter anderem die Stärkung der Bürgerfreundlichkeit – etwa durch kürzere Service- und Wartezeiten im Bürgerbüro sowie durch den Ausbau der Digitalisierung – benannt, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung.

Aktueller Sachstand beim Seniorenprojekt

Einsparpotenziale sah man in zahlreichen Bereichen wie beispielsweise in einer nachhaltigen Straßensanierung im Zuge ohnehin anstehender Baumaßnahmen sowie in einer Anpassung der Saisonöffnungszeiten des Hallenbads.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Seniorenprojekt. Alle Fraktionen unterstrichen die Bedeutung dieses Vorhabens und sprachen sich dafür aus, dieses langersehnte Vorhaben der Gemeinde konsequent weiterzuverfolgen.

Bürgermeisterin Jessica Lang berichtete über den aktuellen Projektstand und mögliche Synergien, die sich durch den Erwerb des katholischen Kirchengrundstücks ergeben könnten, heißt es in der Mitteilung. Neue Denkweisen und Fördermöglichkeiten sollen in Betracht gezogen werden. Gemeinderat und Verwaltung betonten gemeinsam, dass eine transparente Bürgerinformation von großer Bedeutung ist, sollte das Projekt in Zukunft weiterverfolgt werden.

Kooperation mit Nachbargemeinden

Darüber hinaus thematisierte die Bürgermeisterin die interkommunale Zusammenarbeit (IKZ), die in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll. Sie zeigte auf, wie durch Kooperationen mit Nachbargemeinden – etwa aktuell im Bereich Digitalisierung mit Hasel – Synergien entstehen können, die vor allem im technischen Bereich große Chancen eröffnen.

Auch zukunftsweisende Projekte wurden diskutiert. Mit dem denkmalgeschützten Munistall steht der Gemeinde ein attraktives Gebäude zur Verfügung, das als Veranstaltungsort für Vereine und Verwaltung im Sinne einer „Kulturscheune“ nutzbar gemacht werden könnte. Damit ließe sich gleichzeitig die Problematik fehlender sanitärer Anlagen bei Veranstaltungen rund um den Rathausplatz lösen. Diese Idee soll zwar nicht aktuell, aber mittel- bis langfristig weiter beleuchtet werden.

In Arbeitsgruppen berieten die Mitglieder sich außerdem zu weiteren wichtigen Themen und präsentierten ihre Ergebnisse der Verwaltung. Diskutiert wurden unter anderem geeignete Lärmschutzmaßnahmen und die Nutzungszeiten rund um den Kunstrasenplatz, die Nutzung der Mensa sowie die Hallenmiete bei Vereinsveranstaltungen. Ein weiterer Themenschwerpunkt war das Wohnen, insbesondere sozialer Wohnungsbau, sowie die Innenverdichtung. Die Verwaltung nahm die Anregungen auf und wird sie in die Beratungen der gemeindlichen Gremien einfließen lassen.

Ergebnisse fließen in die Haushaltsplanberatung ein

Die Ergebnisse der Klausurtagung werden im Rahmen der anstehenden Haushaltsplanberatungen erneut aufgegriffen und weiter konkretisiert. Insgesamt war die Veranstaltung für Verwaltung und Gemeinderat ein Gewinn – sowohl im Hinblick auf die inhaltlichen Impulse als auch auf die Stärkung der konstruktiven Zusammenarbeit. Die Klausurtagung hätte gezeigt, dass Gemeinderat und Verwaltung an einem Strang ziehen, um Maulburg mit Prioritäten und Ideen zukunftssicher zu gestalten.