Die Erweiterung des Gewerbegebiets Betzweiler wurde vom Gemeinderat Loßburg in der jüngsten Sitzung abgesegnet.
Das Gewerbegebiet in Betzweiler hat sich gut entwickelt, inzwischen sind dort rund 20 Betriebe ansässig. Einige davon wollen erweitern, vor allem im Norden Richtung Betzweiler. Die Loßburger Verwaltung hatte daher mit den Firmen Gespräche geführt, um die Einzelheiten abzustimmen.
In seiner jüngsten Sitzung gab der Gemeinderat mehrheitlich grünes Licht für die Vergabe der erforderlichen Planungsleistungen.
Samira Seeger vom Bauamt stellte den vorhandenen Bebauungsplan vor und die gewünschten Erweiterungen im Bereich Hummelbühl-Oberwiesach-Grub.
Kosten werden auf 58 000 Euro geschätzt
Für die abgefragten Erweiterungen muss der Bebauungsplan ergänzt werden, im Parallelverfahren muss auch der Flächennutzungsplan geändert werden. Mit diesen Planungsleistungen soll das Ingenieur- Büro Gfrörer beauftragt werden.
Die Kosten werden auf gut 58 000 Euro geschätzt. Mit den jeweiligen Grundstückseigentümern werden Verträge zur Kostenübernahme abgeschlossen, sie gelten als Vorhabensträger.
Gemeinderat Walter Hornbach (Grün-Rot) sagte: „Aus ökologischer Sicht ist das ein immenser Flächenverbrauch.“ Einerseits sieht Hornbach die berechtigten Forderungen der Betriebe nach Erweiterungen, andererseits gebe es auch noch ungenutzte Flächen.
Klimapolitisch richtig, den Flächenverbrauch zu reduzieren
Hornbach fragte, ob ein Flächentausch möglich sei, um das von der Landesregierung angestrebte Ziel, bis 2035 den Flächenverbrauch auf Netto-Null zu reduzieren, zu erreichen. Bürgermeister Christoph Enderle griff das Argument von Hornbach auf. „Ich kann das gut nachvollziehen, es ist ja auch klimapolitisch richtig, den Flächenverbrauch zu reduzieren.“
Er ergänzte: „Andererseits brauchen die Betriebe Gewerbefläche, wenn sie erweitern wollen. Wenn wir nun hochwertige Industrieflächen quasi stilllegen, dann schaden wir uns selbst. Dann können andere Firmen nicht erweitern oder neue sich nicht ansiedeln.“ Zudem gebe es auf der Gemarkung Loßburg nur zwei Gewerbegebiete, eines in Loßburg rund um die Firma Arburg, das andere eben in Betzweiler. Beide könnten dann womöglich nicht mehr erweitert werden.
Planungsleistungen übernimmt Büro Gfrörer
Markus Beilharz (FWV) fand den Tausch mit bereits genehmigten Flächen schwierig. Wittendorfs Ortsvorsteher Gottlob Huß gab zu bedenken, wie sehr die Gemeinde vom Ausbau der Firma Arburg profitiert habe.
Walter Hornbach blieb bei seinem Wunsch und stellte den Antrag, die Gemeinde soll die jetzt zu überplanende Fläche in gleicher Größe an anderer Stelle aus dem Bebauungsplan nehmen. Enderle stellte den Antrag zur Abstimmung, er fand bei nur einer Zustimmung aber keine Mehrheit.
Der Antrag der Verwaltung, die erforderlichen Planungsleistungen an das Büro Gfrörer zu vergeben, wurde mit einer Enthaltung mehrheitlich verabschiedet.