Dank unerwarteter Mehreinnahmen bleibt der Haushalt 2025 in Königsfeld im Plus – doch dunkle Wolken ziehen auf und 2026 könnte es finanziell ungemütlich werden.
„Mit einem Blauen Auge kommt die Gemeinde im Nachtragshaushalt 2025 davon, wie Bürgermeister Fritz Link im Gemeinderat bilanzierte. Allerdings dürfte es 2026 sehr schwierig werden.
Laut Kämmerer Pirmin Schmid entwickelte sich die wirtschaftliche Situation deutlich besser als geplant. Ein Hauptgrund dafür ist der Anstieg der Gewerbesteuer von 1,4 auf 2,5 Millionen Euro. Da es sich hauptsächlich um Nachzahlungen handle, sei das aber sehr wahrscheinlich ein einmaliger Effekt.
Der Kindergartenlastenausgleich stieg von geplanten 863 000 auf 921 000 Euro, die Einnahmen aus den Eintritten des Freibads Solara von 150 000 auf 162 000 Euro. Um 40 000 Euro höher als geplant, lagen die Einnahmen aus den Holzverkäufen.
Zahlreiche Änderungen gab es auf der Ausgabenseite, so wurde als Investitionskostenumlage an den Zweckverband eine Million statt nur 500 000 Euro eingeplant. Letztere sind dann im nächsten Jahr fällig.
Zahlungsmittelüberschuss steigt an
Neu sind knapp 70 000 Euro für die Ertüchtigung des neugebauten Parkplatzes beim Solara als Schutz gegen starke Regenfälle. Der Zuschuss an die Kurbetriebe liegt bei 92 000 Euro.
Insgesamt weist der Ergebnishaushalt ein Plus von 693 000 Euro aus. Ursprünglich geplant gewesen war ein Minus von 660 000 Euro. Damit steigt der Zahlungsmittelüberschuss auf 1,78 Millionen Euro an. Aus der Rücklage müssen 378 000 Euro weniger entnommen werden.
Man kommt mit blauem Auge davon
Bezüglich der Wasserversorgung beschrieb Schmid einen Jahresgewinn von 51 000 Euro. Eine geplante Kreditaufnahme sinkt von 440 000 auf 420 000 Euro. Die Kurbetriebe verzeichnen als eine Einnahme mit knapp 70 000 Euro den Verkauf des Reisemobilparks. Allerdings wird auch für 90 000 Euro das Inventar des Parkcafés übernommen.
Der Jahresfehlbetrag liegt bei etwa 443 000 Euro, Kreditaufnahmen sind aber nicht vorgesehen. Insgesamt sah der Bürgermeister für das erste Halbjahr 2025 eine positive Entwicklung. Man komme mit einem blauen Auge davon.
Allerdings werde das nächste Jahr desaströs, denn die Kreisumlage solle um 5,7 Prozent steigen. Normalerweise diskutiere man über eins bis 1,5 Prozent. Auch zeige sich bei der Gewerbesteuer keine kontinuierliche, strukturelle Verbesserung, meint Link.
Verpflichtenden Ganztagsbetreuung ab 2026
Auf die Frage von Birgit Helms zur ab 2026 verpflichtenden Ganztagsbetreuung an Grundschulen erklärte Link, dass man diese nur im Kernort einführen wolle. An den anderen Standorten werde es wie bisher verlässliche Grundschule beziehungsweise Nachmittagsbetreuung geben.
Der Gemeinderat nahm die dargestellten Änderungen zur Kenntnis und beschloss die Nachtragshaushaltssatzung 2025 sowie die Wirtschaftspläne für Wasserversorgung und Kurbetriebe.