Königsfeld muss für den Fall eines Starkregens vorbeugende Maßnahmen ergreifen. 75 000 Euro soll das Projekt kosten. Foto: Ulrike Mai/Pixabay

Die Gemeinde Königsfeld muss 85 000 Euro in den Schutz vor Starkregen investieren.

Für die außerplanmäßige Umsetzung einer Maßnahme des sogenannten Starkregen-Risikomanagements stimmte der Gemeinderat. Das Projekt schlägt mit etwa 85 000 Euro zu Buche.

Betroffen ist der Ortsrand Süd, wo derzeit die Gebäude von Aldi und Rossmann entstehen. Laut Ortsbaumeister Gregor Schenk kam die Forderung vom Amt für Umwelt, Wasser und Bodenschutz. Das sah, basierend auf der Starkregenanalyse der Gemeinde, den Abfluss von Oberflächenwasser von Bismarckstraße und Kurpark als nicht gesichert an. Die Abführung des Wassers parallel zur L 177 in Richtung Kreisverkehr wurde nicht genehmigt, gefordert wurde stattdessen die Aufweitung der Querung unter der Straße.

Ein "Hammer"

Die Planung ergab einen Kostenaufwand von 30 000 Euro. Im Versuch, die Summe zu reduzieren, schrieb man die Aufweitung zusammen mit dem Investor aus, der die Abbiegespur und eine eigene Unterführung für den Abfluss aus einem Retentionsbecken schaffen muss. Diese Rechnung ging aber nicht auf. Es gab nur ein Angebot mit einer Summe von 75 000 Euro.

Das sei ein ganz schöner Betrag, man könne die Baustelle aber so nicht stehenlassen, meinte Bürgermeister-Stellvertreter Bernd Möller. Er glaube auch nicht, dass sich die Preise verbessern.

Thomas Fiehn nannte die Summe einen "Hammer" und fragte, ob man das Projekt schieben könne. Bisher habe es ohne funktioniert; er könne sich nicht entsinnen, dass die Straße schon mal überflutet worden sei. Man sei zur Umsetzung gezwungen, da die bisherige natürliche Retention durch die Bebauung wegfalle, sagte Schenk. Auch werde es bei einer Ablösung vom Projekt des Investors sicher keine anderen Angebote geben. Wenn man jetzt nicht verdole, müsse man später die neue Straße wieder aufreißen, gab Matthias Weisser zu bedenken. Schenk erklärte, es gebe Bestrebungen des Investors, die Straße zu sperren, um nötige Arbeiten im Tagebau möglichst schnell erledigen zu können.

Überrascht von hohen Kosten

Heinz Kammerer zeigte sich überrascht von den hohen Planungskosten von 11 000 Euro. Schenk verwies auf weitere Aufgaben wie die Ausschreibung, Vergabe und Bauleitung durch Gförer Ingenieure.

Jan-Jürgen Kachler fragte, ob der Hörnlebach das Mehrwasser aufnehmen kann und ob das Amt die Situation bei der Unterführung unter der Straße Richtung Neuhausen/Mönchweiler im Blick habe. Dort sei schon Wasser durch den Biber gestaut. Das Wasser aus Starkregen sei nur temporär da und laufe wegen des Bibers verzögert ab, so Schenk. Das Dammgebäude der Straße werde nicht beschädigt, ein Aufweichen behoben.

Der Gemeinderat stimmte bei einer Gegenstimme für die Bereitstellung der Planungs- und Baukosten von insgesamt etwa 85 000 Euro.