Der Gemeinderat hat dem Vorentwurf des Flächennutzungsplans 2040 zugestimmt. In mehreren Ortsteilen sollen neue Wohnbauflächen ausgewiesen werden – aber nicht überall.
Dem Vorentwurf des Flächennutzungsplans (FNP) 2040 mit Ausweisungen für Wohnbauentwicklung in der Gesamtgemeinde stimmte der Gemeinderat zu. Dabei sollen nicht in allen Ortsteilen Flächen ausgewiesen werden.
Einwohnerin Barbara Hoss hatte sich anfangs über die geplante Größe der Ausweisung von 12,9 Hektar gewundert. Die beziehe sich laut Bürgermeister Fritz Link aber auf den Gesamtort. Hoss hatte auch „heftige Mieten“ kritisiert, die sich Familien mit Kindern oder Rentner nicht leisten könnten. Umso wichtiger sei die Unterstützung bei Wiedervermietung. Auch dürfe man sozialen Wohnungsbau nicht nur Kirchen überlassen.
Die Gemeinde habe eine Anzahl von Wohnungen mit entsprechenden Konditionen, so Link. In gewissen Lagen im Kernort sei wegen der Bodenrichtwerte kein sozialer Wohnungsbau möglich. Man könne niemanden verpflichten, Wohnungen zu vermieten, die Gemeinde dürfe keine Maklertätigkeit übernehmen. Bezüglich FNP sprach Link von einem „intensiven Beratungsprozess“ in allen Ortschaftsräten.
Laut Michael Schröder vom Büro „Stadtlandschaften“ wirkt sich der durch den Zensus 2022 berechnete Verlust von knapp 200 Einwohnern auf die Größe der ausweisbaren Fläche aus. Link verwies auf den mit anderen Gemeinden eingelegten Widerspruch. Dennoch müsse man mit den amtlichen Zahlen arbeiten. Dementsprechend geht die Vorausberechnung nur noch von einem Zuwachs um 98 statt 165 Personen aus. Inklusive weiterer Faktoren ergibt das einen Flächenbedarf von 9,5 bis 11,7 Hektar.
Keine Neuausweisungen
In Buchenberg wurden trotz einer großen Reservefläche Herrenacker Ost fünf weitere Gebiete untersucht, die aber nicht umsetzbar erscheinen, so dass es keine Neuausweisungen geben soll. Ähnlich das Bild in Burgberg, wo Flächen in der Talaue und am Hutzelberg als nicht verfolgbar angesehen werden. Übernommen werden sollen nur 0,78 Hektar an Reserveflächen und einem Gebiet am Winterberg.
In Erdmannsweiler entschied sich der Ortschaftsrat unter drei Flächen für eine mit 0,8 Hektar an der Neuhauser Straße. Ebenfalls übernommen würden bisher schon ausgewiesene Gewerbeflächen. Nicht weiter verfolgt werden im Kernort mangels Entwicklungsperspektive Flächen am Bodelschwinghweg, dafür wird die Königshöhe aus dem jetzigen FNP übernommen und Wohnbauflächen an Friedhof und Ortsrand West mit insgesamt 1,7 Hektar neu aufgenommen.
Flächen wegen Biotopen kritisch
In Neuhausen sind viele Flächen städtebaulich oder wegen Biotopen kritisch. Aufgenommen werden sollen 0,2 Hektar am Müllergässle und zwei Hektar an der Forststraße süd. In Weiler favorisierte der Ortschaftsrat 1,8 Hektar am westlichen Ortsrand, die aufgenommen werden sollen. Zwar liege die Gesamtausweisung mit 12,9 Hektar über dem errechneten Bedarf, allerdings sei man noch sehr früh im Verfahren und brauche Alternativen für Stellungnahmen der Behörden, so Schröder. Zu begründen sei die Mehrfläche auch mit topographischen Situationen.
Link sprach von einem „sehr gut abgewogenen Vorschlag“. Nach Offenlage und weiteren Beratungen in Ortschaftsräten werde er zum Gemeinderat zurückgehen. Das Gremium stimmte dem vorgelegten Vorschlag zu.