Das Becken des Junginger Freibads ist nach wie vor von einem Zaun abgesperrt. Foto: Kauffmann

Der Wunsch im Freibad zu schwimmen, ist vergangene Saison in Jungingen baden gegangen. Grund dafür: Das Becken ist ein Sanierungsfall. Kritik kam von Ilona Scheffelmeier bei der Bürgerfragestunde des Gemeinderats. Ihr Fazit: Überall funktioniert’s, nur in Jungingen hakt’s.

Jungingen - Es war der April des vergangenen Jahres, als der Gemeinderat beschloss, Jungingens Freibad im Sommer nicht zu öffnen. Stattdessen sollte die Zeit genutzt werden, um das Bad in Schuss zu setzen. Dies sollte nicht nur Badekomfort erhöhen, sondern auf Dauer auch Kosten sparen. Wie sich die Corona-Pandemie entwickelt, wusste zu diesem Zeitpunkt auch noch niemand. So schien die Entscheidung durchaus sinnfällig, das Bad im vergangenen Jahr zu schließen, und es in Stand zu setzen.

"Wir tun vielen weh"

Der Schwarzwälder Bote zitierte Oliver Simmendinger mit Blick auf die Entscheidung damals so: "Wir tun vielen weh." Und in der Tat: Eine der Badegäste, der der Gemeinderatsbeschluss weh getan hat, ist Ilona Scheffelmeier. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie lässt sie nicht als gelten: "Jungingen ist meines Wissens nach das einzige Bad im Zollernalbkreis, das geschlossen blieb", kritisiert sie mit Blick auf ausgefallene Badesaison 2021.

Nicht noch eine Saison ohne Freibad

Sie verwies auf das Freibad Hechingen, wo sogar eine lange Badenacht sowie Aktionen für Kinder und Familien stattfanden. Schließlich forderten die Corona-Vorschriften die Einhaltung der 3G-Regel, Abstands- und FFP2-Maskenpflicht sowie ein Schutzkonzept. Augenscheinlich kommen die Sanierungsarbeiten am Junginger Freibad nicht schnell voran, sodass Scheffelmeier befürchtet, dass die Freibadsaison dieses Jahr erneut ins Wasser fällt.

Ihr Appell: "2022 darf nicht noch ein Jahr ohne Freibad für Kinder, Jugendliche, Familien, Schwimmer und Erholungssuchende in der Gemeinde sein." Ihre Forderung: "Mit Hochdruck muss daran gearbeitet werden, dass pünktlich auf Anfang Juni das Freibad seine Pforten öffnet und allen wieder zur Verfügung steht."

"Feste Absicht"

Einige Sekunden Schweigen im Gremium. Dann ergreift der Bürgermeister das Wort: "Wir haben die feste Absicht, dieses Jahr eine Saison hinzubekommen." Die Vorbereitungen dafür würden getroffen. Er verweist auf den Haushalt dieses Jahr, der gerade noch so gerettet werden kann, weil die Kämmerer-Stelle lange Zeit nicht besetzt gewesen ist: Bis Ende März wird der Haushalt beschlossen sein, danach müsse er noch von der Kommunalaufsicht genehmigt werden. Darin sind dann auch Mittel für die Sanierung des Beckens enthalten.

Spielgeräte haben Priorität

Darüber hinaus sei die Sanierung vom Wetter abhängig. Wie er weiter ausführt, habe die Gemeinde Angebote für die Sanierung eingeholt, aber der Preis sei in Anbetracht der angespannten Haushaltslage zu hoch. Die Risse würden eben wieder mit Spachtelmasse gefüllt. Die Pflastersteine für die Beckenumrandung seien derweil eingetroffen, allerdings liege die Priorität auf der Installation der Spielgeräte. Simmendinger bekräftigt: "Der Wille ist da." Von den Gemeinderäten äußerte sich niemand zum Freibad.

In seiner Haushaltsrede ist Simmendinger noch konkreter geworden: Wenn das Wetter mitspielt, soll das Becken spätestens im Mai mit Wasser gefüllt werden, sodass es im Juni geöffnet werden kann. Das Frühjahr stehe für die Mitarbeiter der Gemeinde voll im Zeichen des Freibads.