Die Erschließung von Neubaugebieten, etwa „Hintergärten“ oder „Etzelsteige“sowie die Sanierung alter Leitungen treiben die Investitionskosten in die Höhe. Doch müssen die Bürger deshalb nicht mit einer Erhöhung der Frischwassergebühren rechnen.
Das frische Leitungswasser kommt aus dem Wasserhahn und muss nicht mehr aus Ziehbrunnen oder dem Neckar entnommen werden. Dieser einfache Zugang zu Wasser ist vor allem den Stadtwerken zu verdanken.
Deren Kaufmännischer Leiter Wolfram Röhrig informiert im Gemeinderat über die Wirtschaftspläne des Eigenbetriebs.
Keine Erhöhung erforderlich
Die Frischwassergebühren liegen seit Januar 2023 bei 2,34 Euro pro Kubikmeter netto. „Wir gehen von einer Verkaufsmenge von 600 000 Kubikmeter aus“, erläutert er.
Und dann die frohe Botschaft: „Aufgrund des positiven Planergebnisses wird keine Erhöhung der Frischwassergebühren erforderlich sein.“
Hausanschlüsse bringen Geld
Doch wie kommt das zustande? Die Frischwassergebühren spülen 1,625 Millionen Euro in die Kasse, durch Reparaturen von Hausanschlüssen kommen weitere 15 000 Euro dazu.
Aktivierte Eigenleistungen, Mahngebühren und weitere Kleinbeträge summieren sich auf 124 000 Euro, so dass für 2025 rund 1,764 Millionen an Erträgen eingeplant werden.
Das Versorgungsnetz kostet
Das Wasser vom Zweckverband „Kleiner Heuberg“, mit dem Bergfelden, Fischingen, Kastell, Mühlheim und Renfrizhausen versorgt werden, wird auf 300 000 Kubikmeter geschätzt, was bei einem Preis von 1,5522 Euro ein Volumen von 466 000 Euro ergibt.
Die Stromkosten für die Förderung und Aufbereitung des Wassers schlagen mit 110 000 Euro zu Buche, für den Unterhalt des Leitungsnetzes, der Hochbehälter und Pumpwerke werden 246 000 Euro veranschlagt.
3000 Euro im Plus
Auch IT- (26 000 Euro) sowie Beratungskosten (30 000 Euro) kommen ebenso wie der Lohnersatz für Mitarbeiter der Stromversorgung (90 000 Euro), Abschreibungen (250 000 Euro) und Zinsen (85 000 Euro) hinzu.
„Für Löhne und Gehälter gehen wir von Kosten in Höhe 264 000 Euro aus“, ergänzt Röhrig. Da man somit von Ausgaben über 1,761 Millionen Euro ausgehe, ergäben sich für 2025 ein positives Ergebnis von 3000 Euro.
Neubaugebiete und Sanierungen
Doch es wird auch kräftig investiert. Die Erschließung des Neubaugebiets „Hintergärten“ in Renfrizhausen wird auf etwa 20 000 Euro geschätzt, die Erschließung der Mühlheimer Etzelsteige sogar auf 130 000 Euro.
Die Wasserleitungserneuerung in Mühlheim, die zeitgleich mit der Ortsdurchfahrtsanierung erfolgt, ist für den zweiten und dritten Bauabschnitt mit 345 000 Euro veranschlagt.
Die Sanierung der Wasserleitung „Im Krautland“ wird im zweiten Bauabschnitt vermutlich 80 000 Euro kosten.
Vorsorgen für den Notfall
Zur Investitionsdeckung des Zweckverbands Kleiner Heuberg erhält dieser aus Sulz 70 000 Euro, während die Darlehenstilgung 237 000 Euro und die Auflösung von Zuschüssen 60 000 Euro beträgt.
Ein Notstromaggregat soll für 20 000 Euro angeschafft werden. „Wir haben mehrere neuralgische Punkte in den verschiedenen Pumpwerken“, erläutert Röhrig diese Investition. Man wolle die Ersatz-Aggregate jedoch Stück für Stück, nicht alle auf einmal anschaffen.
Für Investitionen werden somit 713 000 Euro an Auszahlungen ausgegeben. Der Schuldenstand belaufe sind Ende 2024 hingegen auf rund 4,7 Millionen Euro Fremdschulden.