Die Stadthalle St. Georgen bekommt eine neue Lüftungsanlage. Die alte ist bereits seit zwei Jahrzehnten außer Betrieb. Foto: Moser

Für die Besucher der Stadthalle heißt es aufatmen – im wahrsten Sinne des Wortes: Nach zwei Jahrzehnten bekommt das Gebäude eine neue Lüftungsanlage. Der Gemeinderat hat dafür die nötigen Arbeiten vergeben; jetzt soll es schnell gehen.

St. Georgen - Die Stadthalle hat zwar bereits eine Lüftungsanlage, doch diese ist bereits seit gut 20 Jahren außer Betrieb. Und das bekommen die Besucher der Stadthalle – gerade bei größeren Veranstaltungen – auch immer wieder zu spüren. Etwa bei der Gemeinderatsverabschiedung im Juli 2019, bei der die sommerlichen Temperaturen die Luftqualität zusätzlich verschlechtert haben.

Immer wieder merke man dann: "Irgendwann geht der Sauerstoff aus", berichtete Alexander Tröndle, Leiter des städtischen Bauamts, den Gemeinderäten in deren jüngster Sitzung – auch aus eigener Erfahrung. Erschwerend kommt hinzu, dass die alte Anlage "den heutigen brandschutztechnischen Anforderungen nicht gerecht wird", wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Eine wichtige Anschaffung also, betonte Tröndle auch in der Gemeinderatssitzung noch einmal – "nicht nur wegen Corona".

Die Marktsituation lässt den Preis für die Maßnahme steigen

Bereits zu Beginn der 2000er-Jahre hatte man einmal Angebote zur Neuplanung der Lüftung eingeholt – ein Auftrag wurde damals aber nicht vergeben. Seitdem verlief das Vorhaben mehr oder weniger im Sand – bis es 2020 wieder aufgenommen wurde. Nun hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Vergabe der entsprechenden Arbeiten beschlossen.

Insgesamt rund 530 000 Euro netto dürfte die Maßnahme die Stadt kosten. Zurückzuführen ist diese doch recht hohe Summe auf die aktuelle Marktsituation, wie der von der Stadt beauftragte Ingenieur André Schwarz erklärte. Die Angebote seien "nicht so gut, wie ich eigentlich erhofft habe, aber auch nicht so schlecht, dass man das ganze Projekt infrage stellen müsste". Nach aktuellem Stand dürften mehr als die geplanten knapp 440 000 Euro für die Erneuerung der Lüftungsanlage fällig werden. Auf der positiven Seite wird das Projekt allerdings mit rund 89 000 Euro gefördert.

Los gehen soll es so schnell wie möglich, berichtete Schwarz auf Anfrage von Bürgermeister Michael Rieger. Für die Demontage der alten Lüftungsanlage werde das ausführende Unternehmen zwischen zwei und drei Wochen Vorlauf brauchen; zur Lieferzeit der Lüftungsgeräte habe er noch keine genaue Auskunft bekommen können. Rund fünf bis acht Wochen könnte diese betragen. "Ich hoffe natürlich eher auf fünf."

Lärmbehaftete Arbeiten sollen noch in den Sommerferien erfolgen

Doch die aktuelle Situation am Materialmarkt könnte dem Vorhaben noch Schwierigkeiten bereiten, wie Schwarz die Räte schon einmal vorwarnte. So eine Situation wie momentan, in der es schwer sei, überhaupt Angebote von Unternehmen zu bekommen, wenn der Beginn des Bauprojekts mehr als sechs Wochen in der Zukunft liege, habe er persönlich noch nie erlebt.

Bei der Erneuerung der Lüftungsanlage in der Stadthalle sollte eine zu lange Zeit bis zum geplanten Start aber kein Problem sein: Denn die lärmbehafteten Arbeiten sollen noch in den Sommerferien stattfinden, sodass man etwa zum Start des Schuljahres mit den für den Betrieb der Stadthalle weniger störenden Installationsarbeiten im Keller beginnen könnte – auch, damit man eventuellen schulischen Veranstaltungen nicht in die Quere komme. Im Notfall, bot Schwarz an, könnte man die Arbeiten an einzelnen Tagen auch unterbrechen. Ende September oder Anfang Oktober sollen diese dann abgeschlossen sein, sodass die neue Lüftungsanlage Anfang oder Mitte Oktober in Betrieb genommen werden kann – wenn alles nach Plan läuft.