An verschiedenen Waldbildern ließen sich Bürgermeister Daniel Wolber (links) und der Gemeinderat die Situation ihres Gemeindewaldes erklären. Foto: Carolin Schöffler

Der Gemeinderat Grömbach hat seine Forsteinrichtung für die nächsten Jahre beschlossen. Im Rahmen einer Waldbegehung zeigten Experten dem Rat an verschiedenen Waldbildern die Situation ihres Gemeindewalds und klärten auf, wo man die Schwerpunkte für die nächsten zehn Jahre setzen müsse.

Die Forsteinrichtung für die Jahre 2025 bis 2034 für Grömbach ist beschlossen. Dauerwaldstrukturen sowie Artenvielfalt sollen erhalten und gefördert werden, Kiefern und Fichten nach und nach Tannen weichen – darüber war sich der Gemeinderat auf Anraten der Experten einig. Wieso das sinnvoll wäre, hatten dem Gremium zuvor beim Waldbegang der Revierleiter und der Forsteinrichter erklärt.

 

Bürgermeister Daniel Wolber eröffnete die Gemeinderatssitzung vor dem Rathaus. Unter den Gästen waren Forsteinrichter Tobias Miller (Landesforstverwaltung), der Leiter des Gebiets West beim Kreisforstamt, Fabian Kiefer, und Revierleiter Stefan Krämer. Im Feuerwehrauto ging es dann gemeinsam in Richtung Wald.

Dort zeigten Revierförster Krämer und Forsteinrichter Miller dem Gemeinderat an verschiedenen Waldbildern die Situation im Gemeindewald und erklärten, wo man die Schwerpunkte für die nächsten zehn Jahre setzen müsse.

Dauerwald statt Altersklassenwald

Die Waldfläche der Gemeinde Grömbach bestehe derzeit vor allem aus Alterklassenwald, führte Miller aus. Während in einem Alterklassenwald alle Bäume etwa im selben Alter seien, könne man den Dauerwald als Mehrgenerationenwald betrachten, in dem Bäume verschiedenen Alters stehen.

Die Struktur im Dauerwald solle erhalten bleiben und gefördert werden, während Gebiete, die noch keine Dauerwaldstruktur vorweisen, in eine solche überführt werden sollten, so Miller. Dafür wolle man versuchen, Lichtkegel zu schaffen, um es kleineren Bäumen, insbesondere Tannen, zu ermöglichen zu wachsen.

Kiefern sollen Tannen weichen

Kiefern, die 13 Prozent der Bäume ausmachten, müssten dafür weichen. Zwar hätten diese ihren Zieldurchmesser noch nicht erreicht, perspektivisch werde der Kiefernanteil jedoch massiv abnehmen, da sie durch ihre lichtliebende Art im Dauerwald, insbesondere im Zusammenhang mit der Tanne, nicht geführt werden können, erklärte Miller.

Der geplante Hiebsatz bis zum Jahr 2034 im Gemeindewald liegt bei 11 200 Erntefestmetern. Damit sollten die geplanten Maßnahmen in einem weiteren Vorratsanstieg resultieren, so Miller, da der Hiebsatz unterhalb des Zuwachses liege. Der Vorrat sei in den vergangenen zehn Jahren um 19 Prozent gestiegen.

Unter dem Plan gerodet

In der Verjüngung liege der Fokus vor allem auf der Tanne. Sie solle im Zuge der erweiterten Schlagpflege nach den Hiebmaßnahmen besondere Förderung erfahren, um die Bestände generell mehr in Richtung Tanne zu entwickeln.

Diskussionen gab es zur Umsetzung. Zuletzt sei nämlich unter dem Plan gerodet worden. Die letzte Forsteinrichtung sah einen Hiebsatz von 9098 Festmetern vor. Eingeschlagen wurden jedoch nur 5800, hieß es – 36 Prozent weniger als geplant. Bürgermeister Wolber betonte, dass neben Nachhaltigkeit auch wirtschaftlicher Ertrag Ziel sein müsse. Revierleiter Krämer bekräftigte, er sei „wild entschlossen, das Holz zu holen“.

Zurück im Lindenforum, stellte Miller Zahlen und Fakten noch in einer Präsentation vor. Nachdem letzte Fragen und Zweifel ausgeräumt waren, stimmte der Gemeinderat der Forsteinrichtung 2025 bis 2034 einstimmig zu.