In der Wilhelmstraße stehen seit Anfang Februar neue Tempo 30-Schilder, die den Verkehr beruhigen sollen. Foto: Stadtverwaltung

Mit der Planung eines Verkehrskonzepts für die Innenstadt beauftragte der Gemeinderat die Rapp AG aus der Schweiz mit Niederlassung in Freiburg. Voraussetzung: Die Förderung von 50 Prozent der Auftragssumme von 79 500 Euro wird genehmigt.

Zuvor hatte Wolfgang Wahl von der Firma Rapp dem Gemeinderat vorgestellt, wie eine Verkehrskonzeption entwickelt wird und was dabei berücksichtigt werden muss.

 

Am Anfang des Prozesses stand die probeweise Änderung der Verkehrsführung für den Schwerlastverkehr 2020 mit dem Ziel der Verkehrsentlastung sowie der Erhöhung der Verkehrssicherheit. Im Jahr darauf beauftragte der Gemeinderat ein Fachbüro, auch den übrigen Verkehr durch die Innenstadt zu prüfen. Diese Zusammenarbeit mit dem Büro war allerdings nicht erfolgreich, weshalb nun die Firma Rapp beauftragt wurde.

Das Unternehmen mit vier Standorten in Deutschland hat gerade auch im Südwesten des Landes schon viele entsprechende Vorhaben durchgeführt, beispielsweise in Titisee-Neustadt, Freudenstadt oder Waldkirch. In Furtwangen, so Wolfgang Wahl, habe man die Problematik erkannt. Ziel eines gesamtheitlichen Mobilitätskonzepts für die Innenstadt sei die Aufwertung des öffentlichen Raums und Verbesserung der Mobilität für Fußgänger und Radfahrer. Eine modifizierte Verkehrsführung sei Teil dieses Gesamtkonzeptes und die Voraussetzung für eine städtebauliche Aufwertung.

Viele, teils widersprüchliche Wünsche

Gleich zu Beginn werde deutlich, dass es viele, manchmal auch widersprüchliche Wünsche für die Entwicklung der Innenstadt gibt. Kinder wollen beispielsweise spielen, Autofahrer möglichst schnell an ihr Ziel kommen und Anwohner möglichst Ruhe haben. Es gebe dafür fünf Handlungsfelder: der Fußverkehr, der Radverkehr, der öffentliche Nahverkehr, der motorisierte Verkehr und der ruhende Verkehr.

Planung für die nächsten zehn Jahre

Hier soll die Planung der Verkehrsentwicklung den Rahmen für die Weiterentwicklung in den nächsten zehn Jahren ergeben. Hier gibt es wieder verschiedene Ziele: Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit, Entlastung der Wohnviertel vom Verkehr, Verringerung der Umweltbelastung, die Verbesserung der Verkehrsqualität und nicht zuletzt eine Verringerung der finanziellen Belastung für die Kommune.

Bürger werden beteiligt

Schon frühzeitig sollen auch die Bürger an der ganzen Planung beteiligt werden beispielsweise durch Bürgerinformationen zu den Analysen oder Workshops. Im ersten Abschnitt wird die Situation analysiert, sowohl im Bereich des ruhenden Verkehrs als auch mithilfe modernster Technik die Analyse der Verkehrsströme. Hier wird unter anderem auch genau ermittelt, ob die Verkehrslenkung beim Schwerverkehr effektiv ist. In der Folge sollen dann die Planungsziele ermittelt werden. Hier werden die bereits bekannten Ziele ebenso einbezogen wie die Ergebnisse der Analysen und der Bürgerbeteiligung.

Zielkatalog und Arbeitspakete

Daraus soll dann ein Zielkatalog ermittelt werden. Daraus werden Arbeitspakete, auch mit Alternativen, entwickelt, wie in den nächsten Jahren vorgegangen werden könnte. Und schließlich werden die notwendigen Maßnahmen nach Priorität geordnet und die verschiedenen Schritte festgelegt. Nach einem positiven Zuschussbescheid wird das Büro sofort die Arbeit aufnehmen, die ganze Entwicklung der Planung wird etwa ein Jahr dauern. Im Frühjahr 2024 soll dann der Gemeinderat das Mobilitätskonzept beschließen.