Vor einiger Zeit hatte die Verwaltung der Gemeinde Schönwald bei der Stadt Furtwangen angefragt, ob eine Kostenbeteiligung beim Betrieb des Hallenbades möglich wäre. Die Furtwanger lehnten nun mit Hinweis auf ihre eigene schwierige Finanzlage ab.
Das Hallenbad Schönwald stand dieses Mal auf der Tagesordnung im Furtwanger Gemeinderat.
Nachdem die Verwaltung dieses Thema kritisch betrachtete und auch andere Kommunen eher ablehnend waren, gab es nun nochmals Gespräche unter den Bürgermeistern im Blick auf die laufenden Betriebskosten und auch mit dem Hintergrund, dass in absehbarer Zeit eine größere Sanierung ansteht.
Tenor: Bäder nur gemeinsam zu stemmen
Einstimmig mit einer Enthaltung stimmte dann der Gemeinderat mit der Verwaltung überein, dass sich die Stadt Furtwangen am laufenden Betrieb des Hallenbades in Schönwald aufgrund der eigenen finanziellen Belastungen durch verschiedene Aufgaben nicht beteiligen kann. Dazu legte die Verwaltung klar, dass der Betrieb von Hallenbädern ein defizitärer ist. Je nach Einzugsbereich könnten solche Bäder künftig wohl nur noch interkommunal geführt werden, was auch von den Gemeinderäten geäußert wurde. Eine Beteiligung der Stadt Furtwangen wäre nur denkbar, wenn alle Kommunen im Umfeld sich beteiligen.
Eine Beteiligung wäre auch nur an den laufenden Kosten denkbar. Aktuell stehen alle Kommunen, insbesondere die Stadt Furtwangen, vor großen finanziellen Herausforderungen: Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen, Flüchtlingsunterkünfte oder Sanierungen im Bereich der bestehenden Infrastruktur. Daher sei eine Beteiligung der Stadt Furtwangen aktuell nicht möglich.
Zum Hintergrund muss man wissen, dass aufgrund des Anstiegs der Energiekosten von Gas und Strom der Gemeinderat Schönwald im Herbst die vorübergehende Schließung des Hallenbads ab 5. September beschlossen hatte.
Betroffene sammeln Unterschriften
Von dieser Schließung sind auch Institutionen und Schulen in Furtwangen deutlich betroffen. Beispielsweise hatte der Verein für Behindertensport (BSFG) zweimal pro Woche das Schönwälder Hallenbad für seine Aktivitäten genutzt, wie die Vorsitzende Dagmar Gronert ausführte. Dazu kam einmal pro Woche eine Kooperation mit der Bregtalschule sowie einmal pro Woche die Bregtalschule selbst. Alle diese Aktivitäten kamen mit der Schließung des Bades zum Erliegen.
Lediglich eine Gruppe der BSFG hat die Möglichkeit einmal pro Woche das Hallenbad der Katharinenhöhe zu nutzen, wenn es nicht von den Patienten benötigt wird. Aber mehr Kapazitäten für auswärtige Gruppen hat die Klinik nicht.
Daher hatte zu Beginn des Jahres die BSFG eine Unterschriftenaktion bei Vereinen und Gruppen aus der ganzen Region initiiert, die das Schönwälder Hallenbad genutzt haben. Mehr als 200 Unterschriften wurden an die Bürgermeister weitergeleitet. Von Triberg und St. Georgen kam aber gleich eine Absage für eine Unterstützung. Bürgermeister Herdner habe das Problem gesehen, eine Mitwirkung der Stadt sei aber nur gemeinsam mit den anderen Kommunen möglich und sinnvoll.