Ein Ratsmitglied bezeichnete es als "beschämend", dass es für die Sicherheit der Kinder kein Instrumentarium für Tempolimits gebe. Foto: © detailfoto – stock.adobe.com

Um das Sanierungsgebiete und einen Lärmaktionsplan ging es in der jüngsten Sitzung des Fluorn-Winzelner Gemeinderats.

Fluorn-Winzeln - Bei der Bürgerfragestunde im Fluorn-Winzelner Gemeinderat wurden zunächst Fragen zum Sanierungsgebiet "Winzeln Ortskern", speziell zur Verständigung zwischen Gemeinde, betroffenem Bürger und dem Sanierungsträger STEG (Stadtentwicklung GmbH), vorgetragen und diskutiert.

Der Fragesteller fühlte sich von der STEG benachteiligt und nicht verstanden, auch Missverständnisse in der Korrespondenz habe es gegeben. Bürgermeister Rainer Betschner verwies dabei jedoch noch einmal auf die gesetzlich geregelten Fördervoraussetzungen.

Acht laufende Maßnahmen

Zum Sachstand des Sanierungsgebiets "Winzeln Ortskern" informierte Jasmin Rapphold von der "Stadtentwicklung GmbH (STEG)" und erläuterte dabei noch einmal die Grundlagen zum Erhalt der Bund- und Landesfördermittel. Ziel des Förderprogrammes sei es, Wohnumfeld, Straßenraum und Ortskern zu stärken.

Im Sanierungsgebiet seien 96 Hauptgebäude angesiedelt, zu 30 Eigentümern bestehe Kontakt, was einer sehr hohen Quote entspräche, so Rapphold. Acht laufende und acht abgeschlossene Maßnahmen seien ebenfalls zu verzeichnen.

Als kommunale Sanierungs-Projekte der STEG sind Rathaus, Kindergarten Winzeln und Außenanlage Alte Kirche geplant. Vom beantragten Förderrahmen über eine Million Euro konnten bei sechs Antragsstellern bereits 377 000 Euro ausbezahlt werden, daher werde für weitere Maßnahmen ein Aufstockungsantrag für erhöhten Finanzbedarf gestellt, müsse aber nicht ausgeschöpft werden.

Vergabe für Kindergarten-Sanierung

Der Vergabe von Schlosserarbeiten im Rahmen der Sanierung des Kindergartens Winzeln (Rettungstreppe) an einen einheimischen Metallbaubetrieb sowie Straßenbauarbeiten zur Erneuerung Kirchgässle an einen ortsansässigen Bauunternehmer wurde vom Gemeinderat zugestimmt.

Lärmaktionsplan diskutiert

Vielfach wurde bei Bürgermeister Betschner aus der Bevölkerung der Wunsch geäußert, ähnlich wie in den Nachbargemeinden Seedorf und Waldmössingen einen sogenannten "Lärmaktionsplan" zu beauftragen. Dabei würde ein Institut Verkehrsmessungen, Zählungen und Geräuschmessungen durchführen und danach ein Gutachten mit Vorschlägen für die Gemeinde erstellen. Die Kosten für das Gutachten wären bei rund 13 000 Euro angesiedelt.

Der Vorschlag wurde rege diskutiert. Die Probleme seien mit Tempo 30 durch den ganzen Ort nicht gelöst, so ein Gemeinderat. Die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg sowie die der Radfahrer müsse im Vordergrund stehen.

Ein Ratsmitglied bezeichnete es als "beschämend", dass es für die Sicherheit der Kinder kein Instrumentarium für Tempolimits gebe, dagegen für die Lärmentwicklung ein Programm zur Verfügung stehe. Die Beauftragung einer Lärmaktionsplanung wurde mehrstimmig abgelehnt.

Vergaben und Bekanntgaben

Ingenieurleistungen für die Planung zum Bau eines Retentionsfilterbeckens und der Modernisierung der Regenüberlaufbecken der Kläranlage wurden ausgeschrieben. Ein Büro in Rottenburg erhielt den Zuschlag. Die Brandmeldeanlage in der Turnhalle Winzeln werde in Kürze installiert, so dass nach den Herbstferien ein normaler Turnbetrieb stattfinden könne, zeigte sich Betschner optimistisch.