Im Neubaugebiet Vollmaringer Weg werden bald die Bagger anrollen. Foto: Morlok

Stefan Hähnle vom zuständigen Planungsbüro "Kirn-Ingenieure" stellte im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung die Erschließungsplanung für das Baugebiet "Vollmaringer Weg" vor und erläuterte die wesentlichen Aspekte dieses Neubaugebietes.

Eutingen - Die Gemeinde Eutingen plant das Baugebiet "Vollmaringer Weg" in Eutingen mit 51 Bauplätzen auf insgesamt 3,6 Hektar zu erschließen. Das Gebiet befindet sich am nördlichen Ortsrand von Eutingen. Es wird im Süden von der bestehenden Bebauung der Höhenstraße begrenzt. Im Osten grenzt die Göttelfinger Straße und im Westen der Vollmaringer Weg als bestehender Wirtschaftsweg an das Baugebiet an.

Eine Ringstraße, die in sich geschlossen ist, soll von der Höhenstraße aus rechts im Ringschluss über die Roggenstraße in die Weizenstraße und in die Gerstenstraße ins Neubaugebiet rein und auch wieder herausführen.

Die Roggenstraße mündet am Ende des Neubaugebietes, in der Nähe des Bahnhaltepunktes, an einen geschotterten Wirtschaftsweg, den man notfalls mit einem Begrenzungspfosten gegen unberechtigte Nutzung der Verkehrsteilnehmer (Abkürzung zum Haltepunkt) absichern könnte, wie Bürgermeister Armin Jöchle auf einen entsprechenden Einwand von Rat Anton Friedrich erklärte.

Fuß- und Radweg führt durch das neue Quartier

Zudem soll ein Fuß- und Radweg durch das neue Quartier führen. Die Straßen sind in der Regel sechs Meter und die Fußgängerwege eineinhalb Meter breit.

Entsprechend des Bebauungsplans ist eine Erweiterung Richtung Westen schon im Straßenbauplan eingepflegt, stellte Hähnle fest. Er erläuterte einige weitere Aspekte, wie zum Beispiel die Straßenbeleuchtung, die mit neuester LED-Technologie erfolgen soll.

"Die geplante Wasserversorgung erfolgt im Württembergischen System über die Hochzone im Vollmaringer Weg", lautete eine weitere Info.

Klar war dem Gemeinderat auch, dass das geplante Nahwärmenetz für Eutingen aus Zeitgründen nicht unbedingt für dieses Gebiet favorisiert wird. "Bislang ist im Bebauungsplan kein Nahwärmenetz vorgesehen. Da noch nicht klar ist, ob das Netz überhaupt kommt, würde dies den Baubeginn sehr nach hinten verschieben", begründete Jöchle diesen Schritt.

Auch der Bezirksbeirat spricht sich für diese Lösung aus

"Alternative auf biologischer Basis wäre Solarthermik oder Photovoltaik", ging Jöchle in seinen Ausführungen einen Schritt weiter und ergänzte: "Wir halten Nahwärme für Bestandsgebiete für sinnvoller."

Der ehrenamtliche Bürgermeister-Stellvertreter Winfried Seele zog eine persönliche Bilanz: "Ich halte die Planung, so wie sie vorgestellt wurde, für gut. Auch er sprach sich gegen ein Nahwärmenetz im Baugebiet "Vollmaringer Weg" aus. "Nahwärme nein, da wir es zeitlich nicht schaffen. So lange wollen wir nicht abwarten."

"Auch der Bezirksbeirat, der am Vorabend tagte, sprach sich für diese Lösung aus", ergänzte Armin Jöchle.

Thema Starkregen wird ebenfalls diskutiert

Gemeinderat Martin Kramer brachte das Thema Starkregen in die Diskussion ein. "Bei Starkregen hat man zwei Möglichkeiten", erklärte der Planer. Erstens, dass der Regen, der auf die Straße fällt, über die Kanäle, die so dimensioniert sind, dass man drei- bis fünfjährige Hochwasser-Ereignisse abfangen kann, abläuft oder, dass das Wasser auf den privaten Grundstücken ins Grundwasser versickert.

Hier sollten sich die Leute Gedanken machen, wie sie ihre Untergeschosse absichern, riet Jöchle. Elektronisch gesteuerte Rückschlagklappen im Hauswassersystem hält er in diesem Zusammenhang für unerlässlich, denn es sind keine zusätzlichen Gräben vorgesehen, die man als Vorfluter einsetzen könnte.

"Wie weit kommt Wasser in den Siedlungsbereich?", eine Frage, die man sich auch bei der Eutinger Verwaltung stellte. Dort erachtet man dieses Gebiet nicht unbedingt als sehr gefährdet. "Da sieht es im unteren Siedlungsteil von Eutingen schlechter aus. 100 Prozent Sicherheit werden wir jedoch nie kriegen. Wir müssen Aufwand und Ertrag gegenüberstellen", erläuterte der Verwaltungschef der ergänzte "wenn sie für Starkregen Kanäle bauen wollten, zahlt man Erschließungskosten, die jenseits von Gut und Böse sind".

Gemeinderat ist mit Erschließungsplanung einverstanden

Auf die Frage, wie man das Neubaugebiet ans digitale Netz anschließen möchte, erklärte der Planer, dass Telekom und Vodafone beide Interesse daran haben, hier Kabel zu legen. "Wir drängen darauf, dass Glasfaser reingelegt wird", so Jöchle abschließend.

Als groben Zeitplan nannte Stefan Hähnle folgende Eckdaten: Ab März 2022 geht die Ausschreibung raus, erste Erdbauarbeiten eventuell schon im Juli 2022 und die privaten Bauvorhaben können, wenn alles planmäßig verläuft, bereits im Juli 2023 starten.

Der Gemeinderat war mit dieser Erschließungsplanung einverstanden und gab einstimmig grünes Licht für die Erschließung.