Thomas Brehm (links) berichtet dem Gemeinderat und Bürgermeister Mark Prielipp (rechts) über die Situation im Oberndorfer Tafelladen. Foto: Wagner

Die Zahl der Bedürftigen steigt, die Helfer sind am Limit – die Lage im Oberndorfer Tafelladen beschäftigt auch den Epfendorfer Gemeinderat.

Epfendorf/Oberndorf - Diakon Thomas Brehm von der katholischen Seelsorgeeinheit berichtete über die Arbeit und die derzeitige Situation. Bürgermeister Mark Prielipp führte in das Thema ein und erklärte, dass auch bedürftige Bürger aus Epfendorf und seinen Teilorten dort einkaufen können. Die Gemeinde Epfendorf unterstütze die Tafel mit einem Betrag von 500 Euro jährlich.

Der Tafelladen steht unter katholischer und evangelischer Trägerschaft. Unter der Leitung von Corinna Meßmer und Elfriede Stoll sind 50 ehrenamtliche Helfer tätig. Diese würden gesamtgesellschaftliche Aufgaben übernehmen. Deshalb sei eine öffentliche Wertschätzung wichtig, damit die Ehrenamtlichen sich auch unterstützt fühlten, so Brehm.

Helfer arbeiten am Limit

Die Rahmenbedingungen seien für die Helfer derzeit allerdings nicht gut. Stress und Überlastung, ausgelöst von der gegenwärtigen Situation, Ausgrenzung von Kunden und auch das hautnahe Erleben der aktuellen politischen Diskussion würden die Helfer belasten. Der soziale Ton sei rauer geworden, konstatierte Thomas Brehm. Er ging auf die Abläufe im Tafelladen ein und berichtete, dass zurzeit 524 Menschen einkaufsberechtigt seien. Die Einkaufsberechtigung werde immer aktuell von der Caritas auf ihre sachliche Richtigkeit überprüft.

Nach der langen Coronazeit befinde sich die Tafel seit März wieder im Normalbetrieb, allerdings müsse man die wöchentlichen Öffnungszeiten für die Kunden wieder halbieren, um dem größeren Andrang, insbesondere auch durch ukrainische Flüchtlinge, gerecht werden zu können.

Viel Unterstützung

Durch Spenden bekäme man vielfältige Unterstützung und auch die Zuschüsse der Stadt Oberndorf und des Landkreises seien hilfreich. Die Verwaltungskosten würden von der Kirchenpflege Oberndorf und der Abmangel von den Kirchen übernommen, erklärte Thomas Brehm.

In diesem Winter sei ein neues Projekt geplant, gab Brehm bekannt. In einem Teil des Don-Bosco-Hauses in Oberndorf sei eine Wärmestube angedacht, in der bedürftige Menschen auch eine warme Mahlzeit erhalten.

Aus dem Gremium kamen verschiedene Kommentare und Fragen. Sehr viel Lob für die Arbeit der Tafel war zu hören, allerdings auch Kritik am Staat, der doch eigentlich vorrangig für diese Aufgabe zuständig sein müsste.

Wie kann man helfen?

Gemeinderat Markus Giesa stellte die Frage, womit man kurz vor Weihnachten am besten helfen könne. Auch hier hatte Thomas Brehm eine Antwort parat. Das Projekt "Darf’s ein Kilo mehr sein" laufe gegenwärtig und mit einer Teilnahme könne man sehr viel Hilfe leisten. Beim täglichen Einkauf einfach haltbare Lebensmittel, wie beispielsweise Nudeln, Kaffee, Reis, Konserven, Schokolade und vieles mehr extra kaufen. Diese Waren können in Körben die in den katholischen und evangelischen Kirchen, im Gemeindezentrum auf dem Lindenhof und auch im Laden der "Heimatliebe in Epfendorf" aufgestellt sind, deponiert werden und kommen dem Tafelladen zugute.