Zum zweiten Mal befasste sich der Gemeinderat mit der Jagdpacht. Der jetzt gefasste Beschluss fiel um 180 Grad anders aus als im Januar.
Mit Neun Ja- bei acht Nein-Stimmen beschloss der Haigerlocher Gemeinderat wenige Tage vor der Fasnet die Erhöhung der Jagdpacht pro Hektar Waldfläche von 6,50 Euro auf 7,15 Euro und pro Hektar Feld- oder Gewässerfläche von einem auf 1,10 Euro.
Im Januar hatte das Gremium noch entschieden, auf eine Pachterhöhung zu verzichten. Aber dieser Beschluss war möglicherweise wegen der Befangenheit eines Gemeinderates ungültig. So ganz sind sich da die Stadtverwaltung und das Kommunalamt (sozusagen die Rechtsaufsicht am Landratsamt) zwar nicht einig, dennoch wurde das Thema von der Stadtverwaltung vorsichtshalber noch einmal neu zur Diskussion und Abstimmung gestellt. Diesmal rückten die Ratsmitglieder Ralf Heim (CDU) und Manuela Edelmann (Freie Wähler) wegen Befangenheit vom Ratstisch ab, noch bevor das erste Wort gewechselt war. Sicher ist sicher.
Neue Pachtpreise gelten ab 1. April
Und obwohl sich erneut einige Gemeinderäte (Jochen Wiest und Walter Stocker von der CDU; der Stettener Ortsvorsteher Julian Hig) dafür plädierten, die Höhe der Jagdpacht nicht anzutasten, kam für eine Erhöhung der Preise am Ende doch eine Mehrheit zu Stande – auch wenn sie knapp war. Die neuenM Pachtpreise werden zum 1. April wirksam und bringen der Stadt laut Kämmerer Tobias Wannenmacher statt bisher rund 18 400 Euro künftig eine jährliche Jagdpachteinnahme in Höhe von 20 300 Euro; also 1900 Euro mehr.
Laufzeit der neuen Pachtverträge verdoppelt
Auch die Laufzeit der neuen Pachtverträge wurde vom Gemeinderat angepasst. Statt sechs Jahren laufen die Verträge künftig zwölf Jahre. Nun erfolgt die Ausschreibung der Jagden und man kann sich bis zum 16. März bewerben. Über die Vergabe der zehn Jagdbögen entscheiden nun zunächst einmal die Ortschaftsräte in den kommenden Tagen, wenn sie zu ihren Sitzungen im März zusammentreten. Danach ist dann wieder der Gemeinderat mit der endgültigen Entscheidung am Zug (am 26. März).
Vor der Gemeinderatssitzung hatte übrigens die Sitzung der Jagdgenossenschaft (Mitglieder sind alle Eigentümer der Grundstücke, die in den Jagdbezirken liegen) getagt und beschlossen, die Verwaltung der Jagdgenossenschaft an den Gemeinderat zu übertragen.