Im Plangebiet für das neue Pflegeheim befinden sich derzeit Kleingärten. Foto: Schwind

Die Gemeinde Empfingen bekommt ihr drittes Pflegeheim, das "Pflegeheim am Festplatz", und das in bester Lage. So hat es der Gemeinderat am Dienstag in der Tälesee-Halle mehrheitlich beschlossen.

Empfingen - Gegenstimmen kamen von den Gemeinderäten Elmar Schmitt (Bürgerliste), Achim Walter (Bürgerliste), Joachim Gfrörer (Wir) und Andreas Seifer (Bürgerliste), welche aber nicht gegen das Pflegeheim waren, sondern gegen den Standort. Das Plangebiet, mit etwa 0,7 Hektar Fläche, befindet sich am südlichen Siedlungsrand von Empfingen in der Nähe vom Tälesee. Aktuell befinden sich auf der geplanten Fläche Kleingartenanlagen. Der Regionalplan weist für Teile des Plangebiets regionalen Grünzug aus.

Ein Lärm-Konfliktpotenzial könnte man durch die Namensnennung "Festplatz" vermuten. Nach Abwägung verschiedener Belange kommt aber die Alternativenprüfung trotzdem zu dem Ergebnis, dass sich der Standort am Tälesee besonders gut eigne. Für das genannte Pflegeheim gibt es auch einen Investor, welcher sich vor allem wegen der guten Erschließung und der Nähe zum Tälesee mit Erholungsfunktion für den Standort interessiert.

Schalltechnische Untersuchung

Aufgrund des Lärms wurde für den Bebauungsplan eine schalltechnische Untersuchung durchgeführt, mit dem Ziel, Schallimmissionsorte zu ermitteln und Lösungsmöglichkeiten für ein verträgliches Miteinander der vorhandenen Nutzungen und des geplanten Pflegeheims zu erreichen. Im Süden und Osten des Plangebiets grenzt ein Gewerbegebiet an. Im Nordosten befindet sich angrenzend der Jugend- und Kulturverein Empfingen. (JKV). Im Norden befindet sich neben dem Festplatz auch ein großer Parkplatz sowie noch weiter im Norden die Tälesee-Halle. Im Südosten verläuft in einer Entfernung von rund 500 Metern die A 81, im Nordosten hinter dem Jugend- und Kulturverein (JKV) die Haigerlocher Straße etwa 170 Meter entfernt. Zum Schutz und zur Sicherung des Festplatzbetriebes und der Aufrechterhaltung der Aktivitäten des JKV wird der Investor eine Immissionsduldungsdienstbarkeit auf dem Grundstück des späteren Pflegeheimes ins Grundbuch eintragen lassen. Innerhalb des Plangebiets befinden sich aktuell Dauerkleingärten.

Unter dem Beisein von Investor Jean-Marc Maier aus Schopfloch stellte Gerhard Gfrörer vom Empfinger Büro Gfrörer den Bebauungsplan vor. Die Festsetzung der Dachformen entspräche den heutzutage typischen Standard-Dachformen, mit welchen das Vorhaben realisiert werden kann. Außergewöhnliche Dachformen seien im Außenbereich nicht gewünscht. Um regenerative Energien zu fördern, sind Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie zulässig. Es wird die abweichende Bauweise festgesetzt, damit auch Gebäudelängen über 50 Meter möglich sind und das Vorhaben realisiert werden kann.

Als Ausgleich für drei verloren gehende Höhlen im Nordwesten des Plangebietes sind drei Vogelnistkästen sowie drei Fledermaushöhlenkästen im Plangebiet oder seiner direkten Umgebung zu verhängen. Für das Bauvorhaben müssen 60 000 Ökopunkte aufgebracht werden.