Der Vorentwurf für die Bebauung ist einstimmig vom Gemeinderat abgesegnet und wird nun öffentlich ausgelegt. Angesiedelt werden können Gewerbe aller Arten. Gemeinderat Uwe Gförer zeigt sich unzufrieden mit den Vorschriften für die Firmen.
Das gemeinsame Gewerbegebiet Kompass 81 mit der Stadt Horb an der Autobahn 81 hat eine weitere Hürde genommen. Mit dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates Empfingen zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung wird der Vorentwurfsplan gebilligt und öffentlich ausgelegt.
Doch ganz so einfach wie es sich hier anhört, ging der Bebauungsplan dann auch wieder nicht durch den Empfinger Gemeinderat. Die Ratsmitglieder hinterfragten kritisch einzelne Punkte, allen voran Ratsmitglied Uwe Gfrörer, der sich aus Kostengründen mit den Vorschriften für Firmen – einer eigenen Zisterne auf jedem Firmengelände, einem abgedichteten Keller sowie einem Parkhausbau ab 25 PKW-Stellplätze – nicht anfreunden konnte. „Ich bin wirklich dafür ein anderes Gewerbegebiet zu machen, es muss aber auch noch verkaufbar sein“, erklärte er.
Betriebe sollen auch nachts arbeiten können
Für das neue Gewerbegebiet soll jetzt spiegelbildlich zum jetzigen Gewerbegebiet „Autobahnkreuz“ auf der gegenüberliegenden Seite der Bundesautobahn A81 ein 30 Hektar großes gemeinsames Gewerbegebiet erschlossen werden. Damit auch gewerbliche Nutzungen, die auch in den Abend- und Nachtstunden erhöhte Emissionen verursachen, angesiedelt werden können, sieht die Vorentwurfsplanung des Bebauungsplans „Interkommunale Gewerbeentwicklung Kompass81“ ein Gewerbegebiet in zwei Teilflächen mit unterschiedlichem Lärmzonen, wo bereits eine Verkehrs- und Schalluntersuchung erstellt wurde, vor.
Verkehrstechnisch soll das neue geplante Gewerbegebiet mit einer mittig verlaufenden Erschließungsstraße, samt einem entlang geführten Fuß- und Radweg, mit der Anbindung an die bestehenden Radwege der umliegenden Gemeinden erschlossen werden. Am östlichen Rand soll eine neue Straßenverbindung zwischen der südlich anschließenden B463 und der nördlich verlaufenden Empfinger, beziehungsweise Wiesenstetter Straße entstehen. Damit ist eine künftige Anbindung der benachbarten Ortschaften und des Gewerbegebiets an die B463 und die A 81 möglich.
Oberste Prämisse des Zweckverband „Kompass81“ ist bei der Neuplanung des Gewerbegebiets zum einen ein modernes, aber vor allen Dingen auch ein nachhaltiges, klimaneutrales und autarkes Gewerbegebiet mit einem innovativen Energiekonzept zu schaffen. Hierfür wird derzeit eine Machbarkeitsstudie mit anschließender Energiekonzeption erarbeitet, erklärt Bürgermeister Ferdinand Truffner.
Lagerhäuser, Handel und Fabriken
Angesiedelt werden dürfen sowohl im Gewerbegebiet und Industriegebiet Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhäuser, Lagerplätze und öffentliche Betriebe, Einzelhandelsbetriebe in unmittelbarem Zusammenhang mit produzierendem Gewerbe und Handwerksbetrieben mit einer Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern , Einzelhandelsbetriebe für Lebensmittel, die ausschließlich der Versorgung des Gewerbegebietes mit einer Verkaufsfläche von maximal 200 Quadratmetern, sowie Tankstellen.
Im Gewerbegebiet sollen zusätzlich Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude und Anlagen für sportliche Zwecke erlaubt sein. Nicht erlaubt sind hingegen Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen als auch Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke. Auch Vergnügungsstätten dürfen sich nicht ansiedeln.