Die neue Heizzentrale spart der Stadt Hornberg viel Geld. Foto: Sauer

Aufgrund der Energieverknappung mit stark gestiegenen Preisen hat die Hornberger Stadtverwaltung einen Plan "Energieeinsparung" erstellt. Erste Maßnahmen sind eingeleitet, informierte Bürgermeister Siegfried Scheffold im Gemeinderat.

Hornberg - Ziel des Aktionsplans ist eine Reduzierung des Gasverbrauchs von aktuell circa zwei Millionen Kilowattstunden um bis zu 50 Prozent und eine Reduzierung des Stromverbrauchs von aktuell circa 600 000 Kilowattstunden um mindestens zehn Prozent.

Gut sei, dass fünf öffentliche Gebäude im dritten Quartal an die Heizzentrale bei der Stadthalle angeschlossen werden können, so der Bürgermeister. Das bringe ebenso wie die Abschaltung des Blockheizkraftwerks im Freibad eine Einsparung von 35 000 Kilowattstunden. Ob ein Anschluss des Bauhofs und des Feuerwehrgerätehauses an die Heizzentrale möglich ist, wird geprüft. Die notwendige Unterquerung der L 109 und der Bahnlinie würde dann im kommenden Jahr in Angriff genommen. Dadurch würden weitere 100 000 Kilowattstunden eingespart.

Eine weitere Maßnahme ist die Überprüfung der Anlagen mit Reduzierung der Vorlauftemperaturen und der Überprüfung der Steuerung. Hinzu kommt die Anbindung der Heizungsanlagen an eine zentrale Überwachung sowie die Schulung des Hausmeisters und der Gebäudeverantwortlichen über die Ortenauer Energieagentur im Oktober.

Die Nutzungszeiten sollen mehr beachtet und die Heizungen entsprechend der Ferien, Feiertage und verlängerten Wochenenden programmiert werden. Ziel dieser Maßnahmen ist es den Verbrauch um zehn Prozent zu reduzieren, was circa 135 000 Kilowattstunden pro Jahr bedeuten würde.

Raumtemperaturen sollen gesenkt werden

Mitarbeiter, Vereine und Mieter sollen sensibilisiert werden. Vermehrtes Stoßlüften, eine Senkung der Raumtemperaturen und das Senken der Temperaturen in Nebenräumen und Fluren sollen weitere 65 000 Kilowattstunden Gas einsparen. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) darf die Raumtemperatur ab September in "öffentlichen Nichtwohngebäuden" maximal 19 Grad Celsius betragen.

Auch beim Strom soll kräftig gespart werden, dabei sorgte die angedachte Halbnachtschaltung für die Straßenbeleuchtung von 23 bis 5 Uhr für Diskussionen. Die EGT wurde mit der erforderlichen Umstellung, um die Nachtschaltung flexibler programmieren zu können, beauftragt. Die Kosten betragen 20 000 Euro. Bei einem Strompreis von 40 Cent habe sich das in zwei Jahren amortisiert, so der Bürgermeister.

Bernd Laages (SPD) verwies, wie auch andere Gemeinderäte, auf das Sicherheitsbedürfnis der Bürger. Eine Umstellung auf Halbnachtschaltung um 23 Uhr sei zu früh, es solle lieber erst um 24 oder 1 Uhr umgestellt werden. Man werde das ausprobieren so Scheffold, mahnte jedoch: "Sparen heißt Verzicht".

Weihnachtsbeleuchtung steht zur Debatte

Die Frage von Eric Küffer (SPD), ob es nur möglich sei, die Straßen zu 100, 50 oder null Prozent zu beleuchten, bejahte der Bürgermeister. Des Weiteren sollen Gebäude wie das Rathaus und das Schloss nicht mehr angestrahlt werden. Das sieht eine weitere Verordnung vor. Über die Weihnachtsbeleuchtung wird noch beraten. Der Standby-Verbrauch soll durch Steckerleisten an allen Arbeitsplätzen reduziert werden, das betrifft sowohl die Verwaltung wie auch die Schule und die Kindergärten. Leuchtmittel sollen geprüft und gegebenenfalls ausgetauscht, Klimageräte abgeschaltet und die Aufzugnutzung möglichst vermieden werden.