3,43 Millionen Euro – so viel könnte die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Heimatmuseums kosten. Die Gemeinderäte stimmten dem Vorhaben mehrheitlich zu – allerdings mit erheblichen Bedenken.
Das Architekturbüro Christian Kuberczyk/Siyami Akyildiz präsentierte die Kostenschätzung in der jüngsten Ratssitzung. Die Summe bereitete manchen Gemeinderäten Bauschmerzen, zumal nicht gesagt werden könne, ob und in welchem Maße Fördermittel fließen werden.
Vier Wohnungen möglich
Das Heimatmuseum wird zurzeit im Kellerbereich entwässert und abgedichtet, in drei Wochen sollten die Arbeiten beendet sein. Im Untergeschoss bleiben die Vereinsräume und die Technik, erklärte Akyldiz weiter. Im Erdgeschoss sollte das Foyer als Ausstellungsraum dienen. Die anderen beiden Räume könnten als Büros genutzt werden, führte der Architekt weiter aus.
Laut der weiteren Planung der beiden Architekten sollen im Obergeschoss durch sensible Eingriffe eine große Wohnung und zwei Zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen entstehen. Das Dachgeschoss könnte über das bestehende Treppenhaus erreicht werden, dort sei eine weitere Wohnung möglich. Auf dem Dach sei eine Photovoltaik-Anlage vorgesehen, erläuterte Akyldiz.
Baubeginn Anfang 2024
Die Kosten würden inklusive der vierten Wohnung und einer dazugerechneten Teuerungsrate von zwölf Prozent voraussichtlich 3,43 Millionen Euro betragen. Anfang nächsten Jahres könnte Baubeginn sein, Ende 2025 sollten die Sanierungsarbeiten dann beendet sein.
Bürgermeister Michael Schmitt betonte, die Sanierungskosten seien heftig. Die Gemeinde sei darauf angewiesen, dass die Förderung aufgestockt werden, doch Fördermittel seien nicht unendlich.
Er schlug vor, die Variante mit der vierten Wohnung aufzunehmen, dazu ein digitales Heimatmuseum. Das Büro müsse nicht sein, die Nutzung könnte variabel sein. Der Aufstockungsantrag müsse weiter verfolgt werden, das Gebäude sei so die letzte Ecke in der Dorfmitte.
Rat geteilter Meinung
Gemeinderat Markus Rist stimmte der Sanierung zu. Josef Vogt hielt den Plan mit vier Wohnungen für ansprechend, gab aber zu bedenken, dass ein digitales Museum auch Exponate benötige. Theo Effinger tat sich mit den Kosten schwer, Joachim Eichkorn bescherten sie Bauschmerzen. Er beschwerte sich, dass die Denkmalbehörden immer forderten und selbst nichts zahlten.
Olaf Faller meinte, es helfe nichts, man müsse das Gebäude sanieren. Thomas Huber betonte, die Gemeinde müsse das Museum bewahren und sanieren. Jürgen Kaltenbach monierte, das Museum bringe der Gemeinde keine Einnahmen. In anderen Stätten würden ganz andere Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, abgerissen. „Das Heimatmuseum interessiert mich nicht die Bohne“, sagte Kaltenbach.
Schmitt erwiderte: „Wir dürfen das Gebäude nicht abreißen. Wir sollten das Nutzungskonzept im Erdgeschoss ausarbeiten.“
Der Gemeinderat beschloss denn auch mehrheitlich, das Konzept in der Minivariante inklusiv der vierten Wohnung weiter zu verfolgen und das Nutzungskonzept im Erdgeschoss weiter zu beraten.