Etwas zu trocken und zu warm – trotz dieser eher ungünstigen Wetterbedingungen kam der Bad Herrenalber Stadtwald glimpflich davon, der Ertrag war über Plan. Und 2026?
Der Waldhaushalt für das Jahr 2026 war Thema in der jüngsten Bad Herrenalber Gemeinderatssitzung. Revierförster Michael Gues und Jan Heckmann von Malotka, stellvertretender Leiter der unteren Forstbehörde im Landratsamt Calw, stellten die Planungen für das kommende Jahr vor und gaben einen Überblick über das laufende Jahr im Bad Herrenalber Stadtwald.
Im Frühjahr habe es eine extreme trockene März-Phase gegeben, bei der die Bodenfeuchte teils stark reduziert gewesen sei. Dies habe für die Bäume einen frühzeitigen Trockenstress bedeutet und es habe einen Aufschub der Wasseraufnahme durch Boden und Wurzeln gegeben. Im Sommer habe die Temperatur dann deutlich über dem Durchschnitt gelegen, vor allem wegen der zwei ausgeprägten Hitzeperioden im Juli und Mitte August. Der Niederschlag lag, so Heckmann weiter, etwas unter dem Durchschnitt und sei ungleich verteilt gewesen. Als Beispiel nannte er den Juli mit Starkregenereignissen. Dies alles habe Folgen für den Wald, etwa einen erhöhten Trockenstress und Feuergefahr, eine schwächere Baumgesundheit und höhere Anfälligkeit für Schädlinge sowie eine Einschränkung des Wachstums.
Borkenkäfer fliegt spät
Bei Waldschädlingen steht an erster Stelle der Borkenkäfer. Durch die kühlen Temperaturen im März und April seien die Käfer erst verspätet ausgeflogen und die erste Generation habe im Mai und Juni die neuen Bruten angelegt. Diese zweite Generation sei dann ab Juli aktiv gewesen, hier habe es aber nur moderate Fangzahlen gegeben. Im August und September gebe es dann nur noch eine geringe Aktivität und die Käfer gehen in die Winterruhe. Im Herbst und Winter entwickeln sich die angelegten Bruten bei einer Temperatur von mehr als acht Grad noch weiter und verlassen teilweise noch die Brutbäume. Hier komme aber der Höhenlage-Effekt zum Tragen: Eine dritte Generation sei bis zu einer Höhe von etwa 700 Metern möglich, darüber nicht. Als Prognose für 2026 rechnet Heckmann mit einer eher gedämpften Startpopulation und sieht ein geringeres Risiko.
Gute Nachfrage, stabile Preise
Bei der Nachfrage auf dem Holzmarkt sei die Lage für 2025 bislang sehr zufriedenstellend. Es gebe eine gute Nachfrage und stabile Preise, der Einschlagsstand und die Erlöse seien positiv. Auch für den Herbst und das Forstwirtschaftsjahr 2026 erwartet Heckmann einen weitgehend normalen Marktverlauf. Absatzschwierigkeiten gebe es nur beim Starkholz, also Bäumen mit einem großen Durchmesser. Hier seien die „Säger stark bevorratet“, so Heckmann.
Die Erträge seien etwas höher als geplant, sagte Gues. Sie belaufen sich laut der Prognose auf 178 500 Euro und sind damit etwa 40 000 Euro höher. Daraus ergibt sich dann auch ein etwas höherer Gewinn von 27 680 Euro statt des geplanten Ergebnisses von 12 400 Euro. Für 2026 plant er einen Ertrag von 14 700 Euro. Einstimmig beschloss der Gemeinderat den Waldhaushalt für 2026.