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Die Stadtwerke Altensteig beteiligen sich mit 200 000 Euro an der Solarcomplex AG. Vor allem erhofft sich die Werksleitung Zugang zum Know-how des Unternehmens.

Die Stadtwerke Altensteig beteiligen sich mit 200 000 Euro an der Solarcomplex AG. Dem hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich zugestimmt. Mehr als finanzielle Vorteile erhofft sich die Werksleitung Zugriff auf das Know-how des Unternehmens.

Altensteig. Das Kerngeschäft der Solarcomplex AG mit Sitz in Singen sind der Verkauf und der Betrieb von Solarkraftwerken, der Betrieb von regenerativen Wärmenetzen, Windkraftanlagen sowie Planungs-, Projektierungs- und Wartungsdienstleistungen.

Nachdem auf der Hauptversammlung des Unternehmens beschlossen wurde, das Kapital von gut 9,2 auf zwölf Millionen zu erhöhen, wollen sich die Stadtwerke mit einem Betrag von 200 000 Euro beteiligen. Aktien zu einem Nennbetrag von einem Euro sind zu einem Stückpreis von 2,55 Euro zu haben. 2020 habe die Solarcomplex AG einen Bilanzgewinn von rund 690 000 Euro erzielt und davon rund 370 000 Euro als Dividende an die die Aktionäre ausgeschüttet – etwa vier Cent pro Aktie.

Bürgermeister Gerhard Feeß wies darauf hin, dass für die Stadtwerke Altensteig weniger der wirtschaftliche Gewinn interessant sei als der Wissenstransfer, den man sich von einer Beteiligung erhofft. Selbst Mitarbeiter mit dem einschlägigen Know-how auf dem Arbeitsmarkt zu finden, sei nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.

Das wirtschaftlicheRisiko ist"sehr überschaubar"

Stadtwerke-Chef Günter Garbe stieß ins gleiche Horn. Altensteig müsse spätestens bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein, und das könne man nur mit dem nötigen Wissen erreichen. Beteilige man sich an dem Singener Unternehmen, sei man "da unterwegs, wo die Musik spielt". Dennoch habe man den Jahresabschluss des Unternehmens sorgfältig geprüft – mit dem Ergebnis, dass das wirtschaftliche Risiko "sehr überschaubar" sei.

Außerdem sei die Solarcomplex AG in Altensteig nicht unbekannt: Bei der Realisierung des gemeinsamen Projekts Solarpark Turmfeld habe man sowohl die Unternehmensphilosophie als auch das Leistungsvermögen der Singener kennen lernen können und festgestellt, dass die vertretenen Werte sich weitgehend überschneiden.

In der Sitzungsvorlage verweist die Verwaltung darauf, dass es für eine Kommune oder einen kommunalen Eigenbetrieb gar nicht so einfach sei, sich an einer Aktiengesellschaft zu beteiligen. Deshalb habe man die Rechtsaufsicht beim Landratsamt in Calw konsultiert, die einer Beteiligung der Stadtwerke Altensteig an der Solarcomplex AG bis zu einem Höchstbetrag von 200 000 Euro zugestimmt habe.

Nach einigen Detailfragen schritten die Ratsmitglieder zur Abstimmung und gaben mit drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen grünes Licht für die Beteiligung der Stadtwerke Altensteig an der Solarcomplex AG.