Eine Privatperson hat das katholische Gemeindezentrum St. Antonius in Truchtelfingen gekauft. Foto: Martin Kistner

Pfarrer und Kirchengemeinderat bedauern die „Missstimmungen“ rund um die Abwicklung.

Das Gemeindezentrum St. Antonius in Truchtelfingen ist verkauft. Wie die katholische Kirchengemeinde St. Elisabeth Tailfingen, zu der St. Antonius gehört, mitteilt, hat der Verwaltungsrat der Diözese Rottenburg-Stuttgart den Kaufvertrag, der am 6. Februar geschlossen worden war, nun genehmigt.

Das Gemeindezentrum zum Verkauf freizugeben, hatte der Kirchengemeinderat von St. Elisabeth bereits am 27. Januar 2022 beschlossen – nicht ganz aus freien Stücken: Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen sind die Kirchen landauf, landab gezwungen, Ausgaben zu senken und sich von Gebäuden zu trennen, die – wie St. Antonius – nur wenig benutzt werden. Die Vorabendmesse in Truchtelfingen, die im Wechsel mit St. Elisabeth, St. Franziskus auf Langenwand und St. Maria in Onstmettingen, einmal im Monat samstags in Truchtelfingen gefeiert wurde, hatte einen treuen, aber kleinen Besucherstamm.

Sanierungsbedürftig und ohne Kirche nebenan

Die Diözese hatte der Gemeinde nahegelegt, eines ihrer Gemeindehäuser zu verkaufen. Dass die Wahl auf St. Antonius fiel, ist nicht nur dem schlechten energetischen Zustand des Gebäudes geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass die beiden anderen Gemeindehäuser baulich mit einer Kirche verbunden sind.

Die Trennung war unvermeidbar

In seiner Sitzung am 7. Dezember hatte sich der Kirchengemeinderat zum Verkauf an eine Privatperson entschieden. Die endgültige Genehmigung des Diözesanverwaltungsrates habe sich – nach einer Anfrage über die Rechtsgültigkeit des Beschlusses zur Vergabe – nun „leider etwas verzögert“, teilt Hans-Joachim Fogl, leitender Pfarrer der katholischen Seelsorgeeinheit Talgang, mit. „Wir sind froh, dass wir nun dem neuen Eigentümer die Schlüssel übergeben können.“

Erst musste alles in trockenen Tüchern sein

Fogl und der Kirchengemeinderat bedauern außerdem, dass es zu „einigen Missstimmungen, Vermutungen und Gerüchten in Truchtelfingen geführt“ habe, dass die Kirchengemeinde keine Informationen zum neuen Eigentümer und zum Verkauf an sich herausgeben durfte, bis die Rechtssicherheit des Verkaufs geklärt war. „Das war nicht in unserem Interesse. Dafür entschuldigen wir uns“, heißt es in einer Pressemitteilung, die Fogl und der Kirchengemeinderat unterzeichnet haben.