In Ettenheims barocker Altstadt soll der Fußverkehr attraktiver und der Autoverkehr weniger werden. Foto: Hiller

Der Autoverkehr in Ettenheim soll an Beduetung verlieren.

Ettenheim - "Ettenheim gemeinsam gestalten" ist das Gemeindeentwicklungskonzept überschrieben, das von Stadtverwaltung, Bürgern und der Sanierungsgesellschaft Kommunal-Konzept im Laufe dieses Jahres erarbeitet und vom Gemeinderat in der jüngsten Sitzung verabschiedet wurde. Formuliert sind fünf Teilbereiche, die Vision und Zielbild bekommen haben und mit konkreten Schritten benannt sind. Bei den Schritten wiederum gibt es jeweils vier Umsetzungszeiträume, von "A" wie "aktuell" (bereits begonnen) über "K" wie "kurzfristig" (Beginn innerhalb eines Jahres), "M" wie "mittelfristig" (in zwei bis fünf Jahren) und "L" wie "langfristig" (sechs bis 15 Jahre). Die Lahrer Zeitung wird die fünf Teilbereiche nach und nach vorstellen.

Bei "Mobilität und Verkehr" ist die Vision in ihrer Diktion eindeutig: "Der Pkw-Verkehr verliert in Ettenheim an Bedeutung nicht durch Reglementierung, sondern durch die Schaffung praktikabler und attraktiver Alternativen". Als Zielbilder nimmt das Gemeindeentwicklungskonzept das Verkehrsaufkommen in der barocken Innenstadt ("zielgerichtet reduzieren"), das Radwegenetz ("weiter ausbauen"), Alternativen zum Auto ("weiter ausbauen"), den Fußverkehr ("attraktiver gestalten") sowie die Verkehrsflüsse des Kraftfahrtverkehrs ("optimieren") unter die Lupe.

Stadt hat bereits einige Radimpulse gesetzt

Bei vier Maßnahmen steht dabei das "A" für "bereits begonnen": Bei den Radwegeverbindungen zu den Bahnhöfen Orschweier und Ringsheim – dabei wird verwiesen auf die Wolfsmatten und die innerörtliche Trasse Münchweier-Ettenheimmünster; beim erstrebenswerten Bewusstseinswandel hin zum Umstieg aufs Rad – Stadtradeln und weitere Impulse, gerade auch bei Schülern werden dabei aufgeführt; beim nötigen weiteren Ausbau der Fußwegeverbindungen – bei laufenden Baumaßnahmen sieht man diese Forderung bereits umgesetzt – sowie bei der Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometern bei allen Gemeindestraßen. Das Gewerbegebiet ist dabei ausgenommen. Eigentlich hätte eine weitere Maßnahme ebenfalls mit einem "A" versehen werden können: nämlich die Querungshilfen für Radfahrer, wie eine am Nordeingang von Wallburg bereits gebaut und derzeit eine weitere in der Freiburger Straße in der Kernstadt in der Mache ist.

Ein Lastenräder-Verleih soll entstehen

Gespannt sein darf man auf die kurzfristigen Maßnahmen, die binnen eines Jahres angegangen werden sollen: beispielsweise ein verringerter Durchgangsverkehr durch eine veränderte Verkehrsführung in der barocken Innenstadt; die Schaffung eines Lastenrad-Verleihs, analog zum Carsharing, auch in den Ortsteilen; die Möglichkeit der Einrichtung von Fahrrad oder E-Bike-Verleihstationen für die Anbindung an die Bahnhöfe (Privatinitiativen sind hier ausdrücklich begrüßt), sowie das Aufstellen von Fahrrad-Reparatursäulen an zentralen Stellen.

Als M-Ziele, also mittelfristige, die im Zeitraum von zwei bis fünf Jahren umgesetzt werden sollen, werden genannt: gebührenpflichtige Parkplätze in der barocken Innenstadt (Pay per App); temporäre Maßnahmen, wie zum Beispiel eine autofreie Innenstadt an ein, zwei Tagen (beispielsweise während der Stadtradeln-Aktion) und die Schließung von Radwegelücken, beispielsweise im Westen der Kernstadt (Rheinstraße). L-Ziele mit einer Realisierung im Zeitraum von sechs bis zu 15 Jahren sind keine aufgeführt.