Die EZB will mit ihrem Zinsschritt Glaubwürdigkeit beweisen. Der mauen Wirtschaft hilft sie damit nicht, meint Finanzkorrespondent Hannes Breustedt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich das Leben selbst schwer gemacht. Sie gab schon vor Monaten Entwarnung in Sachen Inflation und schwor die Märkte auf eine Zinssenkung im Juni ein. Obwohl die Teuerung wieder anzog, kamen die Notenbanker aus der Nummer nicht mehr raus – allein schon, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren, mussten sie ihren Worten Taten folgen lassen. Der Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte ist vertretbar, da der Einlagenzins sehr deutlich über der Inflationsrate liegt. Doch der Zeitpunkt ist unglücklich.