Die Sparkasse hat ihren Geldautomaten im Fachmarktzentrum geleert, damit er nicht ebenfalls gesprengt wird. Foto: Bender

Lahr – Zwei Wochen ist es jetzt her, dass Unbekannte den Geldautomaten der Lahrer Volksbank im Mietersheimer Fachmarktzentrum sprengten – und dabei einen enormen Schaden verursacht haben, ein benachbarter Schönheitssalon musste sogar den Laden dicht machen. Denn die Wucht der Explosion war so stark, dass das gesamte Gebäude in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Zeugenaufruf ohne Ergebnis 

Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach den Panzerknackern, doch eine heiße Spur sei bisher nicht dabei gewesen, hieß es am Freitag aus dem Offenburger Polizeipräsidium. Auch der Zeugenaufruf habe nichts gebracht. Die Täter, die eine Beute in unbekannter Höhe gemacht haben, seien weiter auf der Flucht.

Der Fall wird mittlerweile im Landeskriminalamt Stuttgart (LKA)  behandelt, das eine zentrale Ermittlergruppe für Geldautomaten-Sprengungen eingerichtet hat. Denn Kriminelle setzen vermehrt auf diese Deliktart, um schnelles Geld zu machen. Der regionale Brennpunkt liegt dabei in Nordrhein-Westfalen. 2020 ereigneten sich dort 176 Angriffe auf Geldautomaten.

Kein Geldautomat ist mehr sicher

Doch auch in Baden-Württemberg ist mittlerweile kein Geldautomat mehr sicher, auch hier haben die Fälle zugenommen. 41 Mal haben Kriminelle 2020 nach Angaben des LKA Geldautomaten in die Luft gejagt, Zahlen aus dem vergangenen Jahr liegen noch nicht vor. Bevorzugte Regionen im Südwesten haben die Räuber nach Angaben der Ermittler nicht. Allerdings lägen die Tatorte meist nahe an Fernstraßen und Autobahnen, um die Flucht nach dem Knall zu erleichtern. 

Währenddessen hat die Sparkasse Offenburg/Ortenau Konsequenzen aus der brachialen Tat in Lahr gezogen und ihren Geldautomaten im Fachmarktzentrum außer Betrieb genommen. Er enthält jetzt kein Geld mehr, wie auf einem Aushang nachzulesen ist. Offenbar eine Schutzmaßnahme der Sparkasse, die so verhindern will, dass auch ihr Automat dort gesprengt wird.