Tübinger Biotechunternehmen wagt Sprung an die Börse. Hauptinvestor wird Kontrolle behalten.
New York - Das wegen seines Corona-Impfstoffkandidaten bekannt gewordene Tübinger Biotechunternehmen Curevac kann im Zuge seines Börsengangs wie erhofft deutlich mehr als 200 Millionen US-Dollar von Investoren einsammeln.
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Die zunächst etwas mehr als 13,3 Millionen Aktien würden zu je 16 Dollar platziert, wie das Unternehmen bekanntgab. Weitere bis zu knapp zwei Millionen Papiere könnten die Zeichner der Aktien kurzfristig zusätzlich ordern. Insgesamt würden dem Unternehmen dann brutto rund 245 Millionen Dollar (207 Mio Euro) zufließen. Der Handel der Papiere wird an diesem Freitag an der US-Techbörse Nasdaq starten.
Rund 150 Millionen Dollar der Erlöse sollen in die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes fließen. Mit weiteren 50 Millionen Dollar wird laut Börsenprospekt die kurzfristige Produktionskapazität ausgebaut. Curevac ist bei der Suche nach einem Impfstoff gegen Sars-CoV-2 einer von mehreren Hoffnungsträgern weltweit.
Der Hauptinvestor von Curevac, SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp, wird nach dem Börsengang die Kontrolle behalten. Nach der Aktienplatzierung soll Hopps Firma Dievini, die bisher Mehrheitseigentümer war, knapp 50 Prozent der Anteile halten. Die staatliche Förderbank KfW kommt dann noch auf knapp 17 Prozent und der Pharmakonzern GlaxoSmithKline auf gut 8 Prozent.
560 Millionen Euro von Investoren eingesammelt
In einer kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde hatte Curevac bereits rund 560 Millionen Euro von Investoren eingesammelt. Darunter war auch der Bund, der im Juni den Einstieg der KfW bei Curevac für 300 Millionen Euro mitgeteilt hatte. Ziel war demnach auch, im Rennen um einen Corona-Impfstoff eine mögliche Übernahme aus dem Ausland zu verhindern. Nach Angaben der Bundesregierung ging die Initiative vom Unternehmen aus. Als weitere Investoren traten etwa der Staatsfonds von Katar und GlaxoSmithKline in Erscheinung. Das britische Unternehmen zählt zu den führenden Impfstoff-Konzernen in Europa.
Anfang März hatte US-Präsident Donald Trump den damaligen Curevac-Chef Dan Menichella und weitere Pharmavertreter ins Weiße Haus eingeladen, um sich über die Impfstoffsuche zu informieren. Kurz darauf gab es Wirbel um die baden-württembergische Firma: Medienberichten zufolge versuchte Trump, den Impfstoff exklusiv für sein Land zu sichern und bot dafür einen hohen Betrag, was für Empörung sorgte. Hopp lehnte demnach jedoch sowohl einen Verkauf als auch eine Exklusivproduktion für Trump vehement ab. Danach stieg der Bund ein.