Guter Unterricht fängt bei guten Lehrkräften an. Foto: dpa/Patrick Pleul

Wer junge Menschen für diesen Beruf begeistern will, muss bessere Arbeitsbedingungen schaffen, meint unser Autor Tobias Peter.

Die Erkenntnis ist wenig überraschend. Wer einen Durstigen fragt, woran es ihm am meisten fehlt, wird die Antwort hören: Wasser. Wer Schulleiter fragt, was das drängendste Problem an den Schulen ist, dem schallt das Wort Lehrkräftemangel entgegen. Die verheerende Botschaft des Deutschen Schulbarometers, für das die Robert-Bosch-Stiftung diesmal ausschließlich Schulleitungen befragt hat, ist zudem: Dort, wo gute Pädagoginnen und Pädagogen am meisten gebraucht würden, fehlen sie oft am meisten: nämlich an Schulen in sozialen Brennpunkten. Von multiprofessionellen Teams – in denen Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Psychologen Hand in Hand arbeiten – sprechen Politiker zwar immer gern, Realität sind sie an den Schulen fast nie.

 

Mehr Freiheiten, weniger Druck

Wenn etwas besser werden soll, geht es um zwei Lösungsansätze. Erstens muss in den Haushalten mehr Geld für Bildung freigeschaufelt werden. Das ist – paradoxerweise – noch der eher einfache Job.

Denn zweitens gilt: Das Problem des Lehrermangels lässt sich auch daher nicht einfach lösen, weil er mit dem generellen Fachkräftemangel einhergeht. Wer junge Menschen für diesen Beruf begeistern will, muss attraktivere Arbeitsbedingungen schaffen. Mehr Freiheiten, weniger Druck, einem starren Lehrplan hinterherzuhecheln – das müssen wir hinbekommen. Andernfalls müssen sich Schüler irgendwann gegenseitig unterrichten, weil es sonst keiner mehr tun will.