Steffen Vogel, Jörg Lutz und Miriam Drewke (v.l.) auf einer Wiese mit Obstbäumen beim Stettener Krake-Spielplatz Foto: Bernhard Konrad

Die Stadt beteiligt sich mit eigenen Obstbäumen erneut an der bundesweiten Aktion „Gelbes Band – Ernten erwünscht“. Zum Auftakt können Bürger Kirschen ernten.

Noch immer landen viele Lebensmittel in Deutschland im Müll – darunter eine Menge Obst und Gemüse. Die Aktion „Gelbes Band – Ernten erwünscht“ soll dazu beitragen, mehr saisonales Obst vor der Tonne zu bewahren und gleichzeitig des Bewusstsein für den Wert regionaler Lebensmittel zu schärfen.

 

Kostenlos Obst ernten

Die Initiative wurde 2019 vom „Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft“ ins Leben gerufen, die Stadt Lörrach hat sich im vergangenen Jahr erstmals daran beteiligt. Dabei können Bürger für den Eigenbedarf kostenlos Obst in ihrer Umgebung ernten. Mit der Teilnahme an der Aktion wolle die Stadt der Lebensmittelverschwendung entgegen wirken, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz am Montagmittag auf der Wiese neben dem Krake-Spielplatz in Stetten.

Die Standorte

Miriam Drewke vom Fachbereich „Umwelt und Mobilität“ kennzeichnete die Bäume mit dem gelben Band und einer Info-Tafel, auf der die Spielregeln der Ernte erklärt werden. Der Jahreszeit entsprechend beginnt die Aktion mit Kirschbäumen, im Spätsommer und im Herbst folgen Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Walnüsse. Zum Auftakt wurden neben den Bäumen in Stetten auch Kirschbäume im Bereich der Clara-Immerwahr-Straße, dem Parkschwimmbad und am Kirchberg in Tumringen markiert.

Klare Regeln

Ursprünglich waren rund 25 Exemplare hierfür vorgesehen, indes setze die Trockenheit den Obstbäumen zu, erklärte Steffen Vogel, technischer Leiter Stadtgrün bei der Stadt Lörrach. Hier und da sei der Ertrag so gering, dass sich die Ernte gar nicht erst lohne – und tatsächlich leuchten zwischen den Zweigen unweit des Spielplatzes lediglich kleine Kirschen.

Ohnehin ist für Bürger nur ein kleiner Teil der süßen Früchte zu erreichen. Denn: Das Klettern ins Geäst ist ebenso untersagt wie der Einsatz von Leitern oder anderen Hilfsmitteln, die die Bäume beschädigen könnten. Gepflückt und gesammelt werden dürfen ausschließlich Fallobst oder Früchte, die aus dem Stand zu erreichen sind. Das Betreten der Wiesen und die Ernte erfolge auf eigene Gefahr, betont die Stadt.

Bürger können mitmachen

Im Herbst allerdings könnte die Erntemenge der Bürger bei den etwas niedrigeren Apfel- und Birnbäumen etwa größer ausfallen. Und die Früchte des Nussbaums purzeln mit der Zeit ohnehin auf die Erde.

Lutz wies zum einen ausdrücklich darauf hin, dass das Ernten für jedermann lediglich bei den von der Kommune gekennzeichneten Bäumen erlaubt sei. Gleichzeitig habe er schon häufig festgestellt, dass zahlreiche Obstbäume im Stadtgebiet nicht bewirtschaftet und die Früchte Jahr für Jahr nicht geerntet werden. Die Verwaltung hob deshalb die Möglichkeit der Beteiligung von Privatpersonen hervor. Wer eigene Obstbäume oder Sträucher mit dem gelben Band markieren möchte, kann das Material kostenlos bei Miriam Drewke (Tel. 07621/415-260, E-Mail: m.drewke@loerrach.de) anfordern.

www.loerrach.de/gelbes-band