Beim Geländespiel mussten die Kinder auf dem Ebinger Waldheim verschiedene Geschicklichkeits- oder Sport-Aufgaben lösen Foto: Nölke

Böse Angler aus Hamburg haben einem Regenbogenfisch die bunten Schuppen gestohlen – doch Hilfe naht. Die Kinder im Waldheim Ebingen haben am Donnerstag geholfen, neue Schuppen zu sammeln.

Albstadt-Ebingen - Eine "kunterbunte" – so das Motto – und dennoch coronakonforme Sommerfreizeit erleben 140 Kinder seit Montag im Waldheim Ebingen. Ein Muss ist alljährlich das große Geländespiel.

In den morgendlichen Andachten erzählen die beiden Leiterinnen Anja Fritschi und Nicole Steinhöfer als Tiffi und Thea bunte Geschichten. Am Mittwoch war eine Freundin aus Hamburg – Tanja – das Thema, und sie hat am Donnerstag einen Brief an die Kinder geschickt, in dem sie von bösen Anglern berichtet, die angeblich die Schuppen des Regenbogenfisches gestohlen haben. Für Kinder und Betreuer war klar: Sie müssen handeln.

Kurzerhand bereiteten sie verschiedene Stationen vor, an denen die Kinder für gelöste Aufgaben bunte Schuppen sammelten, die sie am Donnerstagabend per Post an Tanja schickten.

"Wir haben die Aufgaben je nach Altersgruppe angepasst", berichtet Nicole Steinhöfer. Die Jüngsten, also die "Waldknöpfle", bekamen die einfachsten Aufgaben, die Ältesten die schwersten. "Die Kleinen müssen zum Beispiel zeigen können, was Müll ist und nicht in den Wald gehört." Dazu haben die Betreuer Bilder verschiedener Abfälle – Süßigkeitenverpackungen, Getränkebecher und Co. – laminiert und verteilt. Aber auch Sinnesaufgaben waren dabei.

Kurz innehalten und lauschen – das schärft die Sinne

Auf dem Laufzettel, den jede Gruppe hatte, stand dann etwa "Bleibe einen Moment stehen und höre dir die Geräusche an". Für die Älteren wurde es schwieriger – und sportlicher: Auf dem angrenzenden Sportplatz war ein Völkerball-Feld aufgebaut, und beim Sackhüpfen durften die Kinder zudem zeigen, wie geschickt sie sind. Knifflig war zudem ein kleiner Parcours, in dem ein Ballon zwischen der Stirn zweier Kinder hindurchgeführt werden musste.

Auf dem Hof des Waldheims durften die Kinder eine Flasche umwerfen und mussten dann möglichst schnell ihre Becher leertrinken, bevor die Gegner die Flasche wieder aufgestellt hatten. Viel Feingefühl war bei einem Geschicklichkeitsspiel gefragt: Mit einem Haken, der an mehreren Seilen hing, mussten die Gruppen durch kluge Teamarbeit einen Turm aufbauen.

Doch es war noch mehr geboten. Feuer machen mit Feuersteinen, eine Wasserbombenschleuder, Farben mischen und ein Quiz – alles bereitete den Kindern Freude. Sie alle – egal ob jung oder schon älter – hatten sichtlich Spaß, sodass sogar das Mittagessen ein Viertelstündchen warten musste.

Frisch gestärkt mit einem Apfel als Nachtisch und einem Muffin als Snack ging es dann nach der Mittagsruhe weiter. Als die Kinder am Abend genug Schuppen gesammelt hatten, durften sie Wünsche für den Regenbogenfisch darauf schreiben. Alles zusammen eingepackt, wurden die Schuppen dann nach Hamburg geschickt. Natürlich durften sich die Kinder über eine Belohnung freuen: kunterbunte Knicklichter.

Am Freitag bietet das Team außerdem "Waldheim to go" an. Ab 17 Uhr hat ein Saftladen geöffnet. An einem Stand gibt es rote Würste. Eltern können dann, wenn sie ihre Kinder abholen, quasi das Hoffest, dass unter Corona-Bedingungen nicht stattfindet, mit nach Hause nehmen. Außerdem steht am Freitag ein eigenes Waldheim-Radio auf der Tagesordnung, bevor es dann ins Wochenende geht.

Anja Fritschi ist bislang zufrieden: "Wir testen die Kinder regelmäßig. Am Montag war das zwar noch ein ziemliches Durcheinander, am Donnerstag hat es aber schon deutlich besser geklappt." Es habe bislang keine positiven Fälle gegeben – und das soll, so hofft das Leitungs-Team, wie im vergangenen Jahr auch so bleiben.