Sprechen sich gegen eine Reaktivierung des Geländes in Meßstetten für eine Landeserstaufnahmestelle aus (von links): Matthias Miklautz, Thomas Lindner und Wolfgang Epp. Foto: Eyrich

Die Vollversammlung der Industrie und Handelskammer (IHK) Reutlingen hat sich gegen eine Reaktivierung des Standortes Meßstetten als Landeserstaufnahmestelle ausgesprochen. Diesen Beschluss haben IHK-Präsident Christian O. Erbe, Vizepräsident Thomas Lindner, zugleich Vorsitzender des IHK-Gremiums für den Zollernalbkreis, und Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp in einem gemeinsamen Schreiben an Ministerpräsident Winfried Kretschmann übermittelt.

Meßstetten - Die drei Unterzeichner der IHK weisen darauf hin, dass bereits in erheblichem Umfang in die Planungen des Gewerbegebietes auf dem ehemaligen Kasernengelände investiert worden sei und die Projektentwicklung weit fortgeschritten sei.

Höchste regionale Wichtigkeit

"Für die Wirtschaft ist das Vorhaben von höchster regionaler Wichtigkeit und reicht in seiner Bedeutung weit über die Grenzen von Stadt und Landkreis hinaus. Die Wirtschaft braucht dringend Flächen, um wachsen zu können. Der Standort Meßstetten bietet dafür beste Voraussetzungen", heißt es in dem Brief an Kretschmann.

Planungen überdenken

Die IHK fordert die Landesregierung auf, ihre Planungen für die Erstaufnahme zu überdenken. "Meßstetten und seine Bevölkerung, die Polizei, die Firmen und die vielen Ehrenamtlichen haben einen großen Beitrag geleistet, Geflüchtete menschenwürdig zu versorgen und unterzubringen." Jetzt habe die Stadt neue Perspektiven für das Gelände. "Diese Chancen dürfen wir nicht vergeben. Wir hoffen auf die versprochene Solidarität des Landes", appellieren Erbe, Lindner und Epp an den Ministerpräsidenten.