Nachfolger sind nicht in Sicht: Das Geislinger Blumengeschäft Hauser schießt zum 30. September.
Geislingen - Jahrelang hat Anneliese Hauser jemanden gesucht, der ihr Blumengeschäft, in der Bachstraße 2 übernehmen würde. "Leider aussichtslos", sagt sie. Erst schlossen sie und ihr Ehemann die Gärtnerei, dann verabschiedeten sie sich vom Wochenmarkt und jetzt auch vom Blumengeschäft.
"Es ist unglaublich schwierig, ein so gutes Geschäft loszulassen", meint Hauser, die den Laden 40 Jahre lang geleitet hat. "Es ist mein Traumberuf", sagt sie lächelnd. Egal ob kleine Sträuße, Ausstellungen auf Gartenschauen oder Dekorationen für Hochzeiten: Jeder Auftrag sei spannend.
Lächeln der Kunden war das Schönste
Die Floristin erklärt, wie viel Freude es ihr gemacht habe, aus Gesprächen die Vorstellungen der Kunden zu erfassen, passend dazu zu gestalten und zu produzieren. Das Schönste sei gewesen, wenn die Menschen ihren Laden fröhlich und mit einem Lächeln verließen.
Anneliese Hauser, deren Familie selbst eine Gärtnerei besaß, kommt gebürtig aus Stuttgart. Sie studierte Gartenbau, beschloss jedoch nach ihrem Praxissemester und anschließender Lehre eine Ausbildung zu machen. Dabei lernte sie nicht nur die praktische Arbeitet, sondern auch ihren späteren Ehemann Albrecht Hauser kennen. Hauser begann eine Floristenlehre und machte Ende der 70er-Jahre ihre Meisterprüfung.
Der Laden war ihre Herzenssache
Sie übernahm das Blumengeschäft ihrer Schwiegereltern, die dieses bereits in den 60er-Jahren aufgebaut hatten. Heute ist Geislingen ihre Heimat und der Laden ihre Herzenssache.
Mit Wehmut blickt die Blumenliebhaberin auf die Schließung ihres Ladens, sie sagt aber auch: "Es fühlt sich richtig an, jetzt habe ich Zeit für meine Enkelkinder. Zeit, die ich für meine Kinder teilweise nicht hatte."
Schock und Trauer bei den Geislingern
Auch die Geislinger verstehen die Gründe für die Geschäftsaufgabe. Die ersten Reaktionen seien vor allem Schock und Trauer gewesen. Doch meistens folgte: "Wir gönnen es dir von Herzen", berichtet Hauser.
So ganz kann sie dann aber doch nicht aufhören: Die Friedhofspflege werden sie und ihr Ehemann weitermachen, und mit ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten und der Familie werde es ihr ganz sicher nicht langweilig.
Das Ladengeschäft von Blumen Hauser hat am Freitag, 30. September, zum letzten Mal geöffnet.