Statt Weihnachtsgeschenke zu verteilen hat die Balinger Firmengruppe Stumpp unter anderem 10 000 Euro an Tiago gespendet. Das Bild zeigt (von links) Stephanie de Freitas, Jens Hafner, Tiago und Geschäftsführer Arne Stumpp.   Foto: Stumpp Foto: Schwarzwälder Bote

Unterstützung: Welle der Solidarität mit Tiago de Freitas-Hafner

Bislang sind rund 277 000 Euro für die Behandlung des Jungen aus Binsdorf zusammengekommen.

Geislingen-Binsdorf (wus). Eine Welle der Solidarität wogt durch den Zollernalbkreis: Das Schicksal des einjährigen Tiago de Freitas-Hafner bewegt die Menschen zu vorweihnachtlicher Hilfsbereitschaft.

Zolgesma heißt die Gentherapie des Pharmakonzerns Novartis, in die Tiagos Eltern alle Hoffnung setzen. Im Gegensatz zum Medikament Spinraza, das Tiago seit Februar alle vier Monate erhält, verzögere Zolgesma seine Krankheit, die chronische infantile spinale Muskelatrophie, nicht nur, sondern stoppe sie, sagt seine Mutter Stephanie de Freitas. Tiagos Lebenserwartung würde so um viele Jahre steigen.

Das Problem: Zolgesma ist in Europa noch nicht zugelassen und daher nur als immens teures Importmedikament zu bekommen. 2,1 Millionen Euro will die Familie daher bis zu Tiagos Geburtstag Mitte Januar sammeln. Dann sollte der kleine Junge die lebensverlängernde Spritze erhalten.

Und kaum ein Tag vergeht, an dem der Schwarzwälder Boten nicht von mindestens einer, meist mehreren weiteren Spendenaktion berichten kann: Bands, Firmen, Kirchengemeinden, Privatleute und Vereine – alle wollen Tiagos unterstützen.

"Es ist toll, überwältigend", beschreibt Stephanie de Freitas ihre Gefühle angesichts der breiten Unterstützung. Was alles für Tiago läuft, bekomme sie oft nur indirekt mit, über Freunde und Bekannte. Manchmal würden sich aber auch völlig Fremde bei ihnen melden und Unterstützung zusagen.

Bis Freitag dieser Woche waren 277 000 Euro zusammenkommen. Viele weitere 1000 Euro werden über die Weihnachtstage und bis ins neue Jahr hinein folgen. Ihren "Kampf für die Hoffnung" kämpfen Tiago und seine Familie jetzt gemeinsam mit ungezählten Spendern aus dem Zollernalbkreis.