Dirigent Markus Kurz leitet die Geislinger Musiker beim Jahreskonzert in der Schlossparkhalle. Fotos: Dillmann Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Musikverein Geislingen spielt vor mehr als 300 begeisterten Zuhörern sein Jahreskonzert in der Schlossparkhalle

Sein Jahreskonzert hat der Musikverein Geislingen am Samstagabend in der Schlossparkhalle gegeben. "Wir laden an diesem vergnüglichen Adventsabend zum Innehalten mit Hörgenuss ein", sagte der Vorsitzende Jürgen Haak zu den mehr als 300 Zuhörern.

Geislingen. Tatsächlich sollten die Zuhörer am Ende des Abends durchweg begeistert sein. Sie verlangten gleich zwei Zugaben.

Den Auftakt machten die Schülerinnen und Schüler der Flötengruppe. Sie wurde dieses Jahr ins Leben gerufen, dabei spielen einige der Kinder schon seit zwei Jahren die Flöte. Auf das Konzert haben sie sich seit den Sommerferien vorbereitet und spielten am Samstag adventliche Weisen. Über den Applaus freuten sie sich besonders.

Die Jugendgruppe präsentierte danach die Filmmusik von "Jurassic Park". Moderatorin und Jugendarbeitleiterin Julia Eckenweber erklärte, dass darin das Thema Disziplin aufgeworfen werde. "Unser Dirigent Simon Joos lehrt seinen Jungmusikern mit Überzeugung, dass ohne Ehrgeiz nichts geht und dass man mit individuellem Ehrgeiz dafür so einiges erreichen kann." Motiviert legten die Musizierenden das Stück "Chariots of Fire" als Zugabe nach.

Den Abschluss des ersten Konzertteils bestritt die Jugendkapelle. Seit einem Jahr wurde die Jugendarbeit intensiver angegangen. "Die Nachwuchsarbeit hat bei uns einen hohen Stellenwert", erklärte Haak, "immerhin ist sie die Grundlage für die anhaltende Qualität des aktiven Orchesters." Die Jugendkapelle sei mithilfe von Aktiven neu formiert worden. Da die Jugend nun gestärkt sei, werde sie im nächsten Jahr neu formiert, wobei die Aktiven nicht mehr als Unterstützung dienen sollen. Als Hommage und Dank an ihre erfahreneren Musikkollegen spielte die Jugendkapelle "La Storia". Vor zehn Jahren führte die damalige Jugendkapelle das Stück bei einem Wertungsspiel auf. So durften die Musiker während des Revivals in Erinnerungen schwelgen.

Das aktive Orchester stieg imposant ins Hauptprogramm ein. Beschwingt und leicht spielten die Musiker den Konzertmarsch "Mit vollen Segeln".

"Immer hart im Wind, volle Kraft voraus und auch mal gegen den Strom", so beschrieb Komponist Klaus Strobl einst das Dirigententum. In diesen Worten finde sich Dirigent Markus Kurz wieder, so Moderator Tobias Müller. Er stellte nicht nur sein rhetorisches Talent unter Beweis. In dem feurigen Stück "Spanish Dance" spielte er ein leidenschaftliches Solo auf dem Altsaxofon. Die temperamentvolle Nummer entführte die Gäste in leidenschaftliche Nächte und aufregende Traumgedanken. Das Orchester baute einen melodischen Klangraum auf, in dem sich die Melodie des Saxofons in tänzerischen Wogen bewegte.

Dirigent Kurz sprach ein großes Lob an die Musiker aus: "Ich finde es wahnsinnig toll, dass die Spieler aus den eigenen Reihen kommen und den Wunsch aussprechen, beim nächsten Konzert ein Solo zu spielen. Das ist nicht selbstverständlich."

Nach Spanien führte das Orchester "Tirol 1809" auf. In drei Sätzen erzählt die Musik vom Tiroler Aufstand gegen die bayerische Besatzung. Es ging kriegerisch, aufregend, hoffnungslos, dann wieder jubelnd zu. Das Publikum war ergriffen und musste in den Pausen zwischen den Sätzen an sich halten, um nicht begeistert Applaus zu spenden.

Das letzte Stück – "Canterbury Chorale" – war langsam und andächtig. Nach der zweiten Zugabe, die die Musiker im abgedunkelten Raum präsentierten, verabschiedeten sie sich in die Winterpause.

Aber nicht, ohne zuvor ihr Programm für das nächste Jahr vorzustellen: Unter anderem stehen am 7. April das Jugendkonzert, am 25. und 26. Mai die Jugendmusiktage, am 30. Mai die Vatertagshockete, Anfang Juli das Stadtfest, Ende Oktober das Herbstfest sowie am 14. Dezember 2019 das nächste Jahreskonzert auf dem Programm.