Zunftmeister Uwe Geitlinger hat es sich nicht nehmen lassen, Daniela Hatzenbühler beim Besuch der Narren im Kindergarten St. Michael zu ehren. Foto: Renz Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Daniela Hatzenbühler trainiert seit 25 Jahren das Geislinger Spandalenballett / Kein Gedanke ans Aufhören

"Ich bin stolz, ein Teil dieser Tanzgeschichte zu sein", sagt Daniela Hatzenbühler. Sie ist seit 25 Jahren Trainerin beim Geislinger Spandalenballett und wurde nun im Kindergarten St. Michael, ihrem Arbeitsplatz, von Zunftmeister Uwe Geitlinger geehrt.

Geislingen. Daniela Hatzenbühler startete ihre "Tanzkarriere" erst mit 17 Jahren und war sofort begeistert. Ihrer damaligen Trainerin Marianne Wörz vertraute sie blind. "Wenn die Trainerin sagte, steh auf den Kopf und wackle mit den Ohren, dann hat man das gemacht", lacht "Dani", wie sie in Geislingen bekannt ist. "Wir haben es auf jeden Fall versucht."

Seit 1993 sind viele Mädels durch ihre harte Schule gegangen. "Tanzen ist Disziplin und hartes Training. Beim Spandalenballett ist man voll dabei oder gar nicht." Das ist ihre Devise.

Gemeinsam mit Sybille Zirkel und dem kleinen Ballett und einem Bärentanz fing vor 25 Jahren alles an. Bei ihrer Hochzeit mit Ehemann Frank tanzten ihre "Mädels" für das begeisterte Brautpaar. Nach zwei Jahren kam dann das neue gegründete Showtanzballett dazu, das die Lücke zwischen kleinem und großem Ballett schließen sollte. Im selben Jahr war dann auch noch die Trainerstelle bei den Großen vakant, und auch in diesem Fall konnte die begeistere Tanztrainerin nicht Nein sagen.

Neben Familie und Beruf hieß das 40 Wochen Training, mindestens zwölf Stunden die Woche – die Zeit für Performance, Choreografie, Ideensuche, Musik und das Nähen der Kostüme noch nicht eingerechnet. Ihre Töchter Deborah und Saskia waren immer dabei. "Die beiden sind im Maxi Cosi neben dem Kassettenrekorder groß geworden", lacht die Erzieherin.

Die beiden blieben vom Tanzvirus nicht verschont und schwingen ebenfalls das Tanzbein. Tochter Deborah unterstützt ihre Mama seit einigen Jahren beim kleinen Spandalenballett. "Ohne meine Familie wäre das alles nie möglich gewesen", betont Daniela Hatzenbühler. Frank Hatzenbühler, mittlerweile Ehrenzunftrat, ist sogar im Tanz der Kleinen "Dieses ist der fünfte Streich" von Wilhelm Busch als Onkel Fritz zu bewundern.

Und ohne Oma Doris Staiger ging und geht im Netzwerk Fasnet im Hause Hatzenbühler gar nichts. Aus Stoffen zauberten sie und viele weitere Schneiderinnen die herrlichsten Kostüme. "Meiner Mama habe ich so viel zu verdanken. Ich habe wahnsinnig viel von ihr gelernt", hält die Leiterin des Kindergartens St. Michael fest. Wegen ihrer Arbeit musste sie das mittlere und große Spandalenballetts abgeben, schweren Herzens. Manuel Stehle, der sie selbst bei den Kleinen unterstützt, ist nun mit Sarah Hochheimer Trainer bei den Großen. Selina und Mailin Kühne sowie Larissa Link trainieren das mittlere Showtanz-Ballett.

Mit viel Herzblut ist die Fasnets-Fanatikerin Hatzenbühler mit Zunft und Brauchtum verbunden. Zusammenhalt steht neben der Freude am Tanzen im Vordergrund. "Tanzen ist träumen auf zwei Beinen", schwärmt die "Traineroma", wie sie sich selbst nennt.

"Computer", "Zauberhafte Clowns", "Kasperletheater", "Auf den Flügel der Fantasie", "Gladiatoren" und viele weitere Tänze hat sie mit ihren Mädels in den vergangen 25 Jahren einstudiert. Bei Tanzwettbewerben hatten die Geislinger Mädels ganz oft die Nase vorn. Seelentrösterin bei Liebeskummer, Taxifahrer und Mädchen war sie gewesen.

Aber ans Aufhören denkt sie noch lange nicht. Spaß, Freude und Kreativität sind bei Daniela Hatzenbühler auch nach dieser langen Zeit nahezu unerschöpflich. Für die nächsten Tage ist bei ihr noch Fasnet in der Narrenhochburg angesagt: "Da semmer dabei, das ist prima, Viva Spandalia."