Geflügel-Leistungsschauen und die Kür der Vereinsmeister wird es bis auf Weiteres nicht geben.Fotos: Schreiber Foto: Schwarzwälder Bote

Tiere: Hartmut Mey, der Vorsitzende der Erlaheimer Geflügelzüchter, berichtet über die momentane Situation / Treffen fehlen

Vor genau 62 Jahren, am 18. Februar 1959, wurde der Geflügelzuchtverein Erlaheim (GZE) gegründet. Doch auch für seine Mitglieder ist in diesem Jahr alles anders als früher.

Geislingen-Erlaheim. Seit genau zehn Jahren ist Hartmut Mey der Vorsitzende des Geflügelzuchtvereins Erlaheim. 2011 hat er seinen Vater Richard in diesem Amt abgelöst.

Aber dieses Jubiläum fällt der Corona-Pandemie zum Opfer – wie so viele andere Veranstaltungen des Erlaheimer Vereins: "Wir können derzeit überhaupt nichts machen", bedauert Mey.

Die im Januar geplante Generalversammlung wurde abgesagt und auch die regelmäßigen Geflügelbörsen finden derzeit nicht statt. Bei jenen dreht sich sonst im 14-tägigen Rhythmus immer sonntags das Glücksrad und die Teilnehmer können Sachpreise gewinnen. Nicht zuletzt waren die Börsen stets eine Möglichkeit für die Züchter und ihre Gäste, zusammenzukommen und die Kameradschaft zu pflegen.

"Das war wichtig für die Geselligkeit", sagt der Vorsitzende. Das Verbot, in Gruppen zusammenzukommen, hat dieser Tradition einen Riegel vorgeschoben.

"Dass wir uns nicht mehr treffen können fehlt mir persönlich besonders", sagt Mey. Das hat allmählich auch Auswirkungen auf den Zusammenhalt: "Man hört nichts mehr voneinander. Das Vereinsleben stirbt allmählich", fürchtet der 57-Jährige.

Dabei sind die Erlaheimer Züchter etwas Besonders: Im Zollernalbkreis gibt es sonst keinen reinen Geflügelzuchtverein mehr. Früher bestanden fünf oder sechs weitere. Doch bis auf Erlaheim haben sich alle auch der Hasenzucht geöffnet. "Ein Hase ist leichter zu halten als ein Hahn und macht keinen Krach", vermutet Mey als wichtigen Grund dieser Entwicklung.

Rund 120 Tiere aus gut zehn verschiedenen Rassen halten die Erlaheimer Züchter. Im März beginnt die Brut für das neue Jahr. Beim GZE werden die Küken eine Woche nach dem Schlüpfen geimpft, damit die Tiere bei Ausstellungen in anderen Orten gezeigt werden dürfen.

Eine Erlaheimer Leistungsschau hat es im vergangenen Jahr zwar gegeben – jedoch nur unter strengen Hygieneauflagen. Mey hofft, dass im Lauf des Jahres wieder solche Veranstaltungen möglich sein werden.

Die Erlaheimer Züchter planen jedenfalls schon für den Herbst: Am 18. und 19. Septenber soll es wieder eine Geflügelausstellung und die Auszeichnung der Vereinsmeister geben, mit einem Hammellauf als Rahmenprogramm.

Familie Mey selbst züchtet drei verschiedene Rassen von Zwerghühnern. Während Hartmut Mey als Koch in Stuttgart arbeitet, kümmern sich sein Vater Richard und Karl-Heinz Walter um die Tiere. Denn daran, dass die Züchter ihre Vögel versorgen müssen, hat Corona nichts geändert.

Eine Hoffnung hat der Erlaheimer Vereinschef derzeit: "Dass jetzt nicht auch noch eine Geflügelgrippe kommt." Im Januar hat es im Bodenseeraum bereits erste Fälle gegeben, wenn auch bislang nur bei Wildtieren.