Christian Volk tritt am 2. März seine neue Stelle an. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Verwaltung: Ab kommendem Montag ist Christian Volk neuer Hauptamtsleiter im Geislinger Rathaus

Christian Volks erster Arbeitstag ist der kommende Montag. Dann tritt der 34-Jährige seine neue Stelle als Hauptamtsleiter im Geislinger Rathaus an.

Geislingen. "2020 ist für mich das Jahr der Veränderungen", sagt Volk. Beruflich, aber auch in der Freizeit, werde bei ihm einiges neu. Die vergangenen zwölf Jahre hat der studierte Verwaltungswirt in der 25 000-Einwohner-Stadt Horb gearbeitet: zuerst als Leiter der Bürgerbüros, dann als Referent des Bürgermeisters, als Pressesprecher und zuletzt als Beauftragter für Digitalisierung.

Gebürtig aus Felldorf

Gleichwohl ist der aus Felldorf stammende Volk in Geislingen kein Fremder: 2009 ist er wegen seiner Ehefrau, der Binsdorferin Simone Eberhart, in die Stadt gezogen. Gemeinsam haben sie 2014 dort ein Haus gebaut, in dem sie nun mit ihren Töchtern leben, der dreieinhalbjährigen Jasmin und Nora, sechs Monate alt. "Ich fühle mich absolut wohl in Geislingen", betont Volk. "Es war eine bewusste Entscheidung, hierher zu kommen."

Nachdem der bisherige Hauptamtsleiter Steve Mall im Oktober zum Albstädter Finanzbürgermeister gewählt worden ist, hatte die Stadtverwaltung dessen Stelle ausgeschrieben. Nach gründlicher Überlegung, gemeinsam mit seiner Frau, bewarb sich Christian Volk im Rathaus.

Wohn- wird Arbeitsort

Erstens sei ein Faktor gewesen, dass die neue Arbeitsstelle an seinem Wohnort ist; künftig könne er in der Mittagspause zuhause vorbeischauen. Zweitens sei Hauptamtsleiter schon immer eine Tätigkeit gewesen, die ihn interessiert habe.

Er sagt aber offen: Wenn die gleiche Stelle in einer anderen Kommune ausgeschrieben worden wäre, hätte er sicher noch länger in Horb gearbeitet. In Geislingen habe jedoch alles gepasst: "Solche Chance gibt es nicht oft."

An der Stelle des Geislinger Hauptamtsleiters waren offensichtlich einige Beamte interessiert: Volk setzte sich gegen mehr als zehn Mitbewerber durch. Ob er einen "Heimvorteil" hatte, wisse er nicht. Geschadet haben wird es bei der Wahl durch den Gemeinderat vermutlich nicht.

Kleines Rathaus familiärer

In Horb hatte Volk rund 450 Kollegen, in der Stadt Geislinger arbeiten derzeit 58 Beamte und Angestellte. Das kleinere Rathaus sei natürlich viel familiärer, sagt er. Als Vorteil sieht er dabei, dass er dadurch näher an den Bürgern sei: "Man bekommt ganz viel direkt mit." An seinem ersten Arbeitstag wird er die morgendliche Amtsleiterrunde besuchen und sich anhören, was die aktuellen Themen in Geislingen sind. "Ich bin gespannt, was auf mich zukommt." Danach werde er bei einer Runde durchs Rathaus alle neuen Kollegen kennenlernen.

Ihn erwartet eine deutlich breiter gefächerte Aufgabe als bisher: Künftig wird er unter anderem für Freibad, Kinderbetreuung und Schulen verantwortlich sein, sowie nicht zuletzt die Personalverantwortung für die gesamte Gemeinde tragen. "Es hat mich gereizt, etwas Neues zu versuchen."

Bisher war er ein Geislinger unter vielen. Das werde sich durch das neue Amt ändern: "Ich komme ein Stück weit anders in den Fokus", erwartet Volk, "aber ich will authentisch bleiben", verspricht er.

Im Gemeinschaftsleben der Stadt war Volk durch seinen bisherigen Job, in dem er jeden Tag 30 Minuten hin und zurück pendeln musste, und die beiden kleinen Kinder nicht sehr aktiv. Das soll sich ändern: Er ist in den DRK-Ortsverein eingetreten, bei dem er die Ausbildung zum Rettungshelfer beginnt.

Der Arbeitsplatzwechsel bedeute aber auch mehr Zeit für seine Familie: Ausflüge helfen ihm, mal rauszukommen und Energie zu tanken. Und in Zukunft könne er nach Feierabend im Sommer eher mal auf die Terrasse sitzen, lesen, gute Musik hören und den Sonnenuntergang genießen – schließlich wohnt und arbeitet er ja in der "Sonnenstadt".