Seit August organisiert Jacqueline Neher von Geislingen aus das Binsdorfer und Rosenfelder Gemeindeleben. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Binsdorfer Pfarrbüro für mehrere Jahre in Geislingen untergebracht / Jacqueline Neher sieht Vorteile

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Während der Sommerferien ist das Büro der katholischen Kirchengemeinde Binsdorf nach Geislingen umgezogen. Mindestens fünf Jahre lang wird es dort bleiben.

Geislingen. Seit knapp anderthalb Jahren ist Jacqueline Neher Sekretärin der katholischen Kirche St. Markus. Bislang hatte sie das Gemeindeleben vom Pfarramt in Binsdorf aus organisiert.

Doch ab 2020 soll das ehemalige Dominikanerinnenkloster und heutige Pfarrhaus, anerkannt als "Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung", für geschätzt rund neun Millionen Euro renoviert werden (wir haben berichtet). Für die Dauer dieser Arbeiten, also vier bis sechs Jahre lang, ist das Binsdorfer Büro im Pfarrhaus der Geislinger Gemeinde St. Ulrich untergebracht.

Bereits zu Beginn der Sommerferien hat Neher den Umzug über die Bühne gebracht: Schränke, Bücher, Akten und einige Kartons mit Unterlagen fuhr sie von Binsdorf nach Geislingen.

Der August war für Umräumen und Einrichten von Technik und Telefon die geeignetste Zeit. "Da hat man in Ruhe umziehen können." Denn jetzt im Herbst, beginnt die Jahreszeit, in welcher in der Gemeinde am meisten zu organisieren ist. Derzeit sind Neher sowie ihre Kolleginnen Elke Lang und Christine Wiget daran, den neuen Gottesdienstplan zu erstellen. Alle vier Gemeinden – inklusive St. Maria in Rosenfeld – sind dabei unter einen Hut zu bringen. Außerdem stehen die Vorbereitung der Erstkommunionen im kommenden Jahr auf dem Plan, "und die ganzen Jahresendarbeiten".

In dem Ortswechsel sieht die Pfarramtssekretärin für diese organisatorischen Aufgaben Vorteile: "Das Arbeiten ist viel einfacher geworden, weil Pater Augusty vor Ort ist. Das Abstimmen ist leichter als in Binsdorf, wo man sich seltener persönlich gesehen hat." Beispielsweise dauere das Durchgehen der kirchlichen Mitteilungen jetzt nur Minuten – per E-Mail brauchte das immer eine Weile.

Auch fühle sich das Arbeiten in Geislingen gut an: "Es ist angenehm, dass noch jemand da ist." Mit ihrer Kollegin Elke Lang stimme sie häufig kurzfristig Details ab. Und bei komplizierteren Dingen wie rechtlichen Vorgehensweisen sei es gut, wenn noch jemand anderes mitdenke.

Das Büro im Geislinger Pfarrhaus teilt Neher sich mit Kirchenpfleger Heiner Kirmeier. Das funktioniere gut: "Er arbeitet abends, da kommen wir uns nicht in die Quere."

Beschwerden von Binsdorfer Gemeindemitgliedern über den Umzug sind Neher nicht zu Ohren gekommen. Vieles laufe ohnehin über Telefon, E-Mails oder WhatsApp. Auch in Binsdorf seien nur wenige Menschen persönlich ins Pfarrbüro gekommen.

Indes solle niemand sich scheuen, sie in Geislingen zu besuchen – "gerne einfach mal so". Es sei schließlich gut, wenn die Binsdorfer wüssten, wo ihr Pfarrbüro für die nächsten Jahre zu finden ist.