Foto: Stoll

Kolpingjugend beschert an Halloween Schweißperlen und Adrenalinschübe.

Geislingen - Das war nur etwas für Nervenstarke: Im Keller des Geislinger Wasserschlosses lehrten dunkle Gestalten, Aliens, Untote und Geister Besucher das Fürchten. Verantwortlich dafür war die Kolpingjugend.

Angstschreie drangen durch die dicken Mauern hinaus auf den Schlosshof. Atemlos erklommen einige Mutige die letzten Stufen hinaus aus dem Schlosskeller. Auf der Stirn standen ihnen Schweißperlen, als sie den Sicherheitshelm absetzten.

Hinter ihnen lag eine Tour durch das Gewölbe, das die Kolpingjugend an zwei Tagen in einen Horrorkeller verwandelt hatte. Dieser bildete den Treffpunkt für alle, die Spaß am Grusel hatten.

Dichter Nebel waberte aus dem Keller, sobald die Holztür für einzelne Unerschrockene oder Gruppen Mutiger geöffnet wurde. Sonst war so gut wie nichts zu sehen – vorsichtiges Tasten war angesagt. Mit den Fingerspitzen waren die kahlen, rauen Wände zu spüren, unter den Füßen die nackten Steinstufen.

Nach acht Schritten war man dann unten angelangt. Die Tür oben hatte sich bereits geschlossen. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Das Adrenalin schoss durch den Körper, denn nur schemenhaft war zu erkennen, was in den einzelnen Abschnitten auf einen zukam. So wartete in einer Nische etwa der Serienmörder Jason Voorhees aus der Filmreihe "Freitag der 13.", und das Alien, das auf der Leinwand zum ersten Mal vor rund 40 Jahren Jagd auf Sigourney Weaver gemacht hat, tauchte an anderer Stelle aus dem Dunkel auf. Blitzendes Licht machte es zusätzlich schwer, sich zu orientieren. So schärften sich die anderen Sinne, nur um damit den Herzschlag noch weiter in die Höhe zu treiben.

Die Kolpingjugend hatte bei der Umsetzung aus dem Vollen geschöpft, was das Horrorgenre in Film und an Computerspielen hergibt – Halloween 2018 bereits zum vierten Mal. Allerdings war in diesem Jahr die Darstellercrew etwas dezimiert: "Einige sind krank geworden und nicht im Einsatz", verriet Melanie Schlaich, die als tote Braut am Eingang wartete.

Bei allem Grusel achtete die Kolpingjugend auf Sicherheit: Ein Helm war unverzichtbar angesichts der niedrigen Decken und Durchgänge. Auch war der Horrorkeller nichts für Kinder; und Jugendliche unter 16 Jahre durften nur in Begleitung eines Erwachsenen zur Tour. In einer Fotoecke konnte man Erinnerungsbilder mit "Untoten" schießen lassen. Geselligkeit wurde es am Getränkeausschank, wo sich nach der Schreckenstour prima durchatmen ließ.